Swatch mit Joint-Venture in Saudi-Arabien
Swatch-CEO Nick Hayek.
Biel – Die Swatch-Gruppe hat in Saudi-Arabien ein Joint Venture mit der Saleh Mohammad Alzouman Sons Co. Ltd. abgeschlossen. Gemäss der Vereinbarung übernimmt Swatch über die Tochtergesellschaft Technocorp Holding 33% am gesamten Aktienkapital von 60 Mio Saudi-Rial der Alzouman General Trading Co. Ltd. in Jeddah, wie Swatch am Montagabend mitteilte.
Alzouman General Trading vertreibt die Marken Swatch und Flik Flak hauptsächlich über eigene Geschäfte in Saudi-Arabien. Die Alzouman General Trading betreibt bereits mehr als 100 Swatch-Boutiquen im ganzen Land. CEO Mohammad Saleh Alzouman und COO Abdullah Saleh Alzouman werden das Unternehmen weiterhin leiten und die Aktivitäten der beiden Marken weiterentwickeln.
Langjährige Partnerschaft
Die Alzouman-Familie ist seit 1993 Partner der Swatch-Group in Saudi-Arabien. Die Beteiligung von Swatch widerspiegle die guten Beziehungen zwischen den beiden Partnern und eröffne zusätzliche Chancen, die Präsenz in Saudi-Arabien weiter auszubauen. Die Übernahme der Minderheitsbeteiligung am langjährigen Vertriebspartner sei zwar für die Swatch Group eine kleine Transaktion, mache aber strategisch durchaus Sinn, heisst es in einem Kurzkommentar der ZKB. Die Bank schätzt den Übernahmepreis auf rund 20 Mio CHF.
Kaufpreis auf rund 10 Mio CHF geschätzt
René Weber geht davon aus, dass der Kaufpreis etwa bei 10 Mio CHF liegt. Er schätzt den Umsatz der Alzouman General Trading auf 40 Mio CHF. Die Übernahme beeinflusse die Schätzungen der Bank Vontobel nicht, sei aber ein positiver, strategischer Schritt auf dem saudi-arabischen Markt. An der Börse dürfte bei Swatch am Dienstag aber weniger die gestrige Meldung, sondern vielmehr eine technische Erholung für den Kursanstieg verantwortlich sein. Die Papiere des Uhrenkonzerns steigen gegen 10.50 Uhr um 0,9% auf 423,20 CHF (SMI: +0,19%), nachdem sie am Vortag aufgrund von Wachstumssorgen um 2% zurückgenommen wurden.
Ungebrochene Nachfrage aus Wachstumsregionen
Insgesamt seien die Uhrenproduzenten dank einer ungebrochenen Nachfrage aus den Wachstumsregionen (insbesondere aus China) gut unterwegs, meinen die Autoren der Bank Wegelin. Allerdings gebe es auch Risiken: So stelle der starke Schweizer Franken einen gewissen Unsicherheitsfaktor dar, die Unruhen im Nahen Osten und in Nordafrika ebenso und in den Schwellenländnern könnte die Bekämpfung der Inflation zu einer Abkühlung beim Wirtschaftswachstum führen. Ausserdem seien Swatch mit der derzeitigen Bewertung bereits kein «Schnäppchen» mehr, so die Bank Wegelin. (awp/mc/upd/ps)