CH-Verlauf: Pendeln um den Vortagesschluss

CH-Verlauf: Pendeln um den Vortagesschluss

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt steht am Donnerstagmittag im Vergleich mit der starken Entwicklung an anderen europäischen Börsenplätzen nur knapp im Plus. Gebremst wird der Gesamtmarkt derzeit vor allem von den Schwergewichten. Nach einem freundlichen Start sind die Kurse noch in der ersten Handelsstunde in die Verlustzone zurückgekommen, aus der sie sich in den vergangenen zwei Stunden allmählich und ohne grosse Bewegung wieder befreit haben.

Zwar sei die Stimmung grundsätzlich freundlich, für einen markanten Anstieg über das aktuelle Niveau hinaus würden die Impulse aber fehlen, hiess es in Marktkreisen.

Auch über die vergangenen drei Wochen gesehen, verzeichnete der SMI eine Seitwärtstendenz in der Spannbreite zwischen rund 6’450 und 6’550 Punkten. Es gebe derzeit zwar verschiedene Faktoren, welche die Stimmung eintrüben könnten, hiess es in Marktkreisen, etwa die Saisonalität im Sommer, eine Spitze bei der Konjunkturdynamik, die Staats-Schuldenkrise oder die Entwicklung in China. Dennoch sei kaum mit einer grösseren Korrektur nach unten zu rechnen.

Der SMI steht um 11.55 Uhr 0,24% höher bei 6’551,0 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,24% auf 1’022,87 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,16% auf 6’022,41 Punkte.

Am Nachmittag stehen einige US-Daten auf der Agenda, die für neue Impulse sorgen könnten, so etwa die Frühindikatoren, die Verkäufe bestehende Häuser oder der Philly-Fed.

Grösste Verlierer sind weiterhin Richemont (-3,3%). Das für das Geschäftsjahr 2010/11 veröffentlichte Ergebnis liegt beim Umsatz zwar leicht über den Konsensschätzungen, auf den Stufen EBIT und Reingewinn aber deutlich darunter. Entsprechend fiel die Marge stark unter den Erwartungen aus. Besser kommen bei den Analysten dagegen der Ausblick und die Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms weg.

Weiter hiess es im Handel, dass zahlreiche Analysten in ihren Ausblicken von einer positiven Überraschung ausgegangen seien. Eine solche sei nun aber ausgeblieben, so dass mit einer Glattstellung spekulativer Engagements gerechnet werden müsse. Dies scheint nun auch zu geschehen.

Swatch (-0,6%) werden von den eher enttäuschenden Richemont-Zahlen etwas mit nach unten gezogen. Deutlichere Verluste erleiden daneben einzig noch Lonza (-1,1%), moderatere Weatherford (-0,4%) oder Nobel Biocare (-0,2%).

Mitentscheidend für die insgesamt gehaltene Notierung sind die negativ notierenden Genussscheine von Roche (-0,3%), welche von zwar positiven, letztlich aber nicht sehr relevanten Produktenachrichten keine Unterstützung erhalten. Roche sind allerdings wie Novartis (heute +0,3%) in den vergangenen zwei Monaten überdurchschnittlich gut gelaufen.

Angeführt wird die Liste der SMI/SLI-Werte von Syngenta (+1,9%) und Logitech (+1,6%). Logitech Profiteren dabei etwas von der nach den Dell-Zahlen verbesserten Stimmung im Tech-Sektor.

In der ersten Verfolgergruppe befinden sich ABB (+1,4%), Holcim und Swiss Re (je +0,8%). ABB befinden sich seit dem Jahreshöchst von Ende April bei knapp 24 CHF im Krebsgang und pendeln seit knapp drei Wochen zwischen knapp unter und knapp über 23 CHF.

Eine gewisse Volatilität weisen UBS (+0,7%) und CS (+0,5%) auf, welche beide im Tagesverlauf auch schon in der Verlustzone zu finden waren.

Im breiten Markt legen Lifewatch (+4,7%) und Leclanché (+4,0%) klar zu, wogegen Gategroup (-5,8%), Escor (-4,6%) oder Evolva (-4,4%) mit markanteren Rückschlägen auffallen. (awp/mc/ss)

SIX Swiss Exchange

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