Syngenta führt neue Saatgutbehandlung ein
Syngenta-CEO Michael Mack.
Basel – Der Basler Agrochemie-Konzern Syngenta führt eine neue Saatgutbehandlung ein. Es handelt sich dabei um ‹Vibrance›, einem Fungizid zur Saatgutbehandlung auf Basis des neuen Wirkstoffs Sedaxane.
Vibrance sei speziell an die Bedürfnisse des Saatgutbehandlungsmarkts angepasst und schütze wichtige Nutzpflanzen vor zahlreichen Krankheiten, die im Boden oder über die Luft übertragen würden, sowie vor Saatgutinfektionen, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Seine Eigenschaften böten auch «ausgezeichneten Schutz» des gesamten Wurzelsystems der Pflanzen.
In Argentinien ab sofort verfügbar
Die neue Behandlung steht den Angaben zufolge in Argentinien ab sofort für die kommende Anbausaison zur Verfügung. Es werde mit anderen Seed Care Produkten als Komplettlösung für Getreide kombiniert, heisst es. Weitere Zulassungen für alle wichtigen Nutzpflanzen weltweit erwartet der Konzern in den nächsten zwei Jahren.
Positive Würdigung
Marktbeobachter bewerten die News positiv, vor allem längerfristig. Laut den Analysten der Bank Vontobel hat die Einführung allerdings «geringfügige Auswirkungen auf diesjährigen Umsatz und Einhaltung des Plans», wie es in einem Kommentar heisst. Die Bank prognostiziert einen möglichen Spitzenumsatz von 150 Mio USD, der Anfangsumsatz (GJ 2011) sollte rund 30 Mio USD ausmachen.
«Weiteres Erfolgspflänzchen»
«Weiteres Erfolgspflänzchen, das in den Himmel wachsen könnte», meint man bei Wegelin. Der Bedarf nach Saatgutbehandlungsprodukten dürfte weiter ansteigen. Und infolge der wachsenden Weltbevölkerung, der Urbanisierung und des Klimawandels werde die Bedeutung einer höheren Anbauproduktivität zunehmend grösser. Getrieben werde dieser Trend aktuell auch von den steigenden Getreidepreisen.
Zunehmende Preismacht
Die dominierende Marktstellung führe zu einer zunehmenden Preismacht, was letztlich auch den Kurs der Aktie längerfristig weiter gedeihen lassen sollte. Die Kursrücksetzer der vergangenen Tage könnten denn auch als Zukaufsmöglichkeit gewertet werden, so die St. Galler Privatbank.
Projektpipeline auf Kurs
Etwas weniger optimistisch ist man bei Vontobel. Die Einführung von Sedaxan zeige zwar, dass die Projektpipeline von 2011-2014 auf Kurs sei. Allerdings sei die Bekanntgabe erwartet worden, so dass sie keine Auswirkungen auf die Aktie haben sollte. Die Aktie liegt zum Handelsbeginn im Spitzenfeld der Blue Chips und gewinnt um 09.30 Uhr 1,3% auf 291,30 CHF. (awp/mc/upd/ss)