Roche: Neue Studiendaten zu Krebsmedikamenten

Roche-CEO Severin Schwan.

Basel – Der Pharmakonzern Roche präsentiert auf der 47. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) neue Daten zu neuen, personalisierten Therapien für Patienten mit Haut- und Lungenkrebs. Ausserdem würden neue Daten zu Avastin (Bevacizumab) bei Eierstockkrebs vorgestellt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Auf der vom 3. bis 7. Juni 2011 in Chicago stattfindenden Tagung informieren Roche und Genentech insgesamt in rund 300 Abstracts über Ergebnisse zu in Entwicklung befindlichen sowie zugelassenen Krebsmedikamenten für mehr als 30 Krebstypen, wie es weiter heisst.

Phase-III-Daten zu Vemurafenib
Erstmals werden Daten aus der Phase-III-Studie BRIM3 zu Vemurafenib vorgestellt. Aus den Daten geht laut Roche eine statistisch signifikante Verbesserung beim Überleben und progressionsfreien Überleben bei Menschen hervor, die an einem vorher unbehandelten metastatischen Melanom mit positiver BRAF-V600-Mutation leiden.

Schwerwiegende Nebenwirkungen
Das Sicherheitsprofil habe im Allgemeinen mit vorherigen Vemurafenib-Studien überein gestimmt, so das Unternehmen. Zu den möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen von Vemurafenib gehörten Leberprobleme, Veränderungen des Herzschlags oder sehr schnelle und anormale Herzschläge sowie allergische Reaktionen.

Tumorgrösse verringert
In einer Phase-II-Studie (BRIM2) wurde laut Mitteilung nachgewiesen, dass Vemurafenib bei mehr als der Hälfte der Patienten mit einem bereits behandelten metastatischem Melanom mit positiver BRAF-V600-Mutation die Tumorgrösse verringerte und dass das Sicherheitsprofil im Allgemeinen mit der Phase-I-Studie übereinstimmte.

Tarceva in Phase-II-Studie
Zu Tarceva (Erlotinib) will Roche neue, wichtige Daten aus EURTAC vorgelegt, der ersten Phase-III-Studie in einer westlichen Bevölkerung, in der die Wirkung von Tarceva im Vergleich mit einer Chemotherapie bei Patienten untersucht wird, die bisher nicht auf eine genetisch differenzierte Form von fortgeschrittenem Lungenkrebs behandelt wurden.

Sicherheitsprofil von Tarceva unverändert
Patienten mit einem fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs mit positiver EGFR-aktivierender Mutation leben gemäss Studiendaten bei Gabe von Tarceva als Anfangstherapie verglichen mit der auf Platin basierenden Chemotherapie erheblich länger ohne eine Verschlechterung der Erkrankung. Eine vorläufige Sicherheitsanalyse habe gezeigt, dass das Sicherheitsprofil mit dem von vorherigen Studien mit Tarceva übereinstimme.

Phase-II-Daten zu MetMAb
Zu MetMAb werden randomisierte Phase-II-Studiendaten vorgestellt, in der MetMAb in Kombination mit Tarceva mit Tarceva in Kombination mit einem Placebo bei Menschen mit fortgeschrittenem Lungenkrebs und hoher oder niedriger Anzahl an Met-Rezeptoren (Met-diagnosepositiv oder -negativ) verglichen werden. Es handele sich um endgültige Ergebnisse zur Wirksamkeit, einschliesslich dem progressionsfreien Überleben, Gesamtüberleben sowie Sicherheitsdaten aus einer Phase-II-Studie (OAM4558g), hiess es weiter.

Avastin in Phase-III-Studie zu Eierstockkrebs
Für das Medikament Avastin werden Phase-III-Studiendaten (OCEANS) zu Eierstockkrebs bei Frauen vorgestellt, der nach einer Anfangsbehandlung mit einer platinbasierten Chemotherapie fortgeschritten ist. Zudem werden neue Analysen aus der Phase-III-Studie ICON7 bei Frauen mit neu diagnostiziertem Eierstockkrebs und schlechter Prognose präsentiert.

Keine neuen Daten zur Sicherheit
Die OCEANS-Daten zeigen dem Unternehmen zufolge, dass Frauen mit einem platinsensitiven Eierstockkrebs, der nach anfänglicher Chemotherapie progredierte, bei Gabe von Avastin in Kombination mit Chemotherapie (Carboplatin und Gemcitabin) und anschliessender weiterer Verabreichung von Avastin erheblich länger ohne eine Verschlechterung ihrer Erkrankung lebten als bei einer Chemotherapie allein. Es habe dabei keine neuen Ergebnisse bezüglich der Sicherheit gegeben und die Nebenwirkungen stimmten mit denen überein, die in vorherigen Schlüsselstudien von Avastin beobachtet wurden, teilte Roche mit. (awp/mc/ss)

Schreibe einen Kommentar