Wal-Mart wächst im Ausland – US-Geschäft dümpelt
Wal-Mart-CEO Mike Duke.
Bentonville – Der weltgrösste Einzelhändler Wal-Mart hat vor allem ausserhalb der USA mehr Waren verkauft und ist dadurch mit mehr Umsatz und Gewinn in das neue Geschäftsjahr gestartet. Allerdings laufen die Geschäfte auf dem Heimatmarkt nach wie vor verhalten. Ohne neue Läden ging der US-Umsatz im ersten Quartal erneut zurück.
Die Aktie verlor im frühen New Yorker Handel um 0,61 Prozent auf 55,72 Dollar und damit mehr als der Dow Jones Index. Dabei schnitt Wal-Mart insgesamt besser ab als die meisten Analysten erwartet hatten. Im ersten Quartal stieg der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar, wie Wal-Mart am Dienstag in Bentonville im US-Bundesstaat Arkansas mitteilte. Je Aktie lag der Gewinn bei 0,98 Dollar. Am Markt war im Schnitt mit 0,95 Dollar gerechnet worden.
Konzernumsatz um 4,4% auf über 103 Mrd Dollar gesteigert
Der Konzernumsatz stieg um 4,4 Prozent auf 103,4 Milliarden Dollar. Dazu steuerte das Ausland 27,9 Milliarden Dollar bei, was 11,5 Prozent mehr war als im Vorjahr. Mit Ausnahme von Japan konnte Wal-Mart in allen Ländern wachsen. Durch die Katastrophe in dem Land musste der Konzern Läden zeitweise schliessen. Dafür liefen die Geschäfte in Ländern wie Mexiko, China und Chile für die US-Amerikaner umso besser. Das Ostergeschäft wird Wal-Mart wie alle Händler aufgrund des in diesem Jahr späten Ostertermins erst im laufenden zweiten Quartal mitnehmen können.
«Konzern muss in USA weiter an sich arbeiten»
Das Ausland sei erneut der Wachstumstreiber bei Wal-Mart gewesen, fasste Vorstandschef Mike Duke die Lage zusammen. Dagegen müsse der Konzern in den USA weiter an sich arbeiten. Das achte mal in Folge gingen die US-Umsätze auf vergleichbarer Basis zurück. Nur dank Neueröffnungen konnte Wal-Mart seinen Umsatz auf dem Heimatmarkt um 0,6 Prozent auf 62,7 Milliarden Dollar steigern.
Höhere Benzinpreise ziehen weniger Kunden mit sich
Für das laufende Quartal rechnet der Discount-Riese in den USA bestenfalls mit einem Umsatzwachstum auf vergleichbarer Fläche von einem Prozent, die Erlöse könnten aber auch erneut zurück gehen. Sorgen bereiten dem Konzern vor allem die steigenden Benzinpreise, die die preissensible Wal-Mart-Kundschaft empfindlich treffen. Bereits im ersten Quartal musste Wal-Mart feststellen, dass die Zahl der Kundenbesuche abnahm, auch wenn dann pro Einkauf mehr gekauft wurde. Derzeit versucht Wal-Mart deshalb auch verstärkt mit kleineren Läden in den Innenstädten Fuss zu fassen. (awp/mc/upd/ps)