CH-Ausblick: Schwächer erwartet – US-Vorgaben belasten
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte auf Basis der vorbörslichen Indikationen am Dienstag mit Abgaben eröffnen. Händler verweisen dabei vor allem auf schwache US-Vorgaben: Sorgen um die US-Wirtschaft hatten die Wall Street am Montag ins Minus gedrückt und der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial verlor seit Börsenschluss in Europa deutlich. In Japan ging der Nikkei leicht freundlich aus dem Handel. Die Schuldenkrise in Europa dürfte das Tagesgeschehen heute weiter dominieren, heisst es am Markt.
Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres retten die Europäer ein taumelndes Euro-Land vor der Staatspleite, diesmal erhält Portugal ein Hilfspaket von 78 Mrd EUR. Hierzulande liegen einige Unternehmensnachrichten aus dem breiten Markt vor, bei den Bluechips ist die Lage dagegen übersichtlich.
Bis um 8.26 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,45% auf 6’534,48 Punkte.
Überdurchschnittliche Abschläge gibt es einmal mehr bei den Finanzwerten. UBS verlieren 0,8% und CS 0,7%. Die Vorschläge des Bundesrats zum Umgang mit den Risiken von systemrelevanten Banken haben eine erste Hürde genommen. Die Wirtschaftskommission des Ständerats sprach sich am Vorabend für die Annahme der «Too-big-to-fail»-Vorlage aus, jedoch mit einigen Änderungen.
Julius Bär sinken um 0,6%. Hier könnte die Lage in Deutschland wieder stärker in den Blick der Anleger rücken. Das Nachbarland ist gemäss CEO Boris Collardi ein wichtiger Wachstumsmarkt. Am Vortag wurde bekannt, dass die LGT Bank in Liechtenstein ihr Vermögensverwaltungsgeschäft in Deutschland verkaufen will, nach dem gescheiterten Kauf der BHF-Bank. Die deutsche Finanzaufsicht war gegen die Übernahme.
Unter den Assekuranzen verlieren Swiss Re 0,8% und ZFS 0,5%. Vergleichsweise gut stehen die defensiven Roche, Nestlé und Novartis (je -0,3%) da.
Clariant aus dem SLI sind bei der Übernahme des Wettbewerbers Süd-Chemie einen weiteren Schritt vorangekommen. Der Spezialchemiekonzern hat das Pflichtangebot für die noch ausstehenden 3,85% der Anteile vorgelegt.
Im breiten Markt haben Reisedetailhändler Dufry und Edelmetallproduzent International Minerals (IMZ) über den jüngsten Geschäftsverlauf informiert.
Derweil sollen die Aktien des Verlagshauses Edipresse von der Börse verschwinden. Die Besitzerfamilie Lamunière startet in diesem Zusammenhang ein Rückkaufangebot für die noch öffentlich gehaltenen Aktien.
Die Aktie des Milchverarbeiters Hochdorf wird heute an der SIX Swiss Exchange kotiert. Im Anschluss soll eine Dekotierung von der Berner Börse BX Berne Exchange innerhalb der gesetzlichen Fristen erfolgen. (awp/mc/ps)