Arabische Börsen starten schwach in die Woche

Arabische Börsen starten schwach in die Woche

Ein Händler verfolgt an der Abu Dhabi-Börse ADX das Marktgeschehen.

Einmal obenauf und zurück. Die Umstürze in Tunesien und Ägypten vertrieben Februar/März besonders ausländische Investoren aus dem Mittleren Osten. Dann im April erholten sich die Märkte der arabischen Ölstaaten deutlich von der «Revolutions-Baisse». Jetzt gaben zu Wochenbeginn die Börsen-Indizes in Dubai, Abu Dhabi, Riad und Kuwait erneut ab.

Dreifach-Malus Öl, USA und IWF
Bis auf den Tadawul-Markt in Riad, der seit Anfang Jahr 0,20% hinzu gewann, bescherten alle anderen Golf-Börsen den Anlegern im gleichen Zeitraum Verluste. Der KSE-Index in Kuwait notiert mit minus 7% am unteren Ende der Skala, nur Omans Börse Muscat (minus 9,19% ) ist schlechter.

Schuld sind diesmal nicht die anhaltenden Unruhen im Jemen und neu aufflammende Zusammenstösse in Ägypten, sondern erstens Sorgen um die Weltwirtschaft. Zweitens vermiesen den Anlegern einbrechende Erdöpreise (minus 11 Prozent in den letzten vier Wochen), der neue Rekordschuldenstand der USA von 14,29 Billionen Dollar und die schweren Vorwürfe gegen IWF-Chef Strauss-Kahn die Stimmung.

Was passiert mit Dubai Bank?
Am Dubai Financial Market (DFM), der am Montag 1,44% verlor und seit dem 1. Januar über vier Prozent abgab, belasteten Immobilien- und Finanzwerte. Der Grund: Die Regierung in Dubai erwarb die angeschlagene Dubai Bank gestern vollständig, Baukonzern Emaar (minus 2,21%) ist an dem islamischen Geldhaus beteiligt. Schon machen Gerüchte über einen mutmasslich fragilen Zustand der in der Region stark vernetzten Emirate-Finanzindustrie die Runde.

Der Schachzug des Herrschers von Dubai könnte aber auch darauf hinweisen, dass die Regierung eventuell Dubai Bank verkaufen oder mit einem andren Institut fuisonieren möchte. Eine Veräusserung gestaltet sich bei 100-prozentiger Eigentümerschaft des Staates einfacher und nicht zuletzt gelten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit ihren 23 lokalen und 28 ausländischen Geldhäüsern als «overbanked». Gemessen an den verwalteten Anlegergeldern ist Dubai Bank die Nummer 40 in den VAE.

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