CH-Eröffnung: Leicht fester – Autoneum-Debüt
Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich zum Wochenschluss in der Eröffungsphase leicht fester – im Einklang mit der Tendenz an den übrigen wichtigen europäischen Handelsplätzen. Die positiven Vorgaben der US-Börsen würden den Markt stützen, hiess es unter Händlern. Kaum ausgewirkt hätten sich hingegen die etwas nachgebenden Kurse in Asien. Impulse sind zum Wochenschluss Mangelware. Im breiten Markt gibt der ehemalige Autozuliefer-Bereich von Rieter als Autoneum sein Börsendebüt.
Angesichts sich erholender Rohstoffpreise ist die Risikolust der Anleger in den USA zurückgekehrt und hat den dortigen Börsen ein moderates Plus beschert. Die Rohstoffpreise wiederum seien in Folge ermutigender Konjunkturdaten – Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und Detailhandelsumsätze – wieder etwas gestiegen, sagten Marktteilnehmer. Im Handelsverlauf stehen zum Wochenschluss an Makrodaten aus der EU das BIP für das erste Quartal und aus den USA Einkommens- und Verbraucherdaten an, die für einige Impulse sorgen könnten. Hierzulande ist der PPI im April mit +0,3% gegenüber dem März am unteren Ende der Erwartungen ausgefallen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 09.30 Uhr 0,58% höher bei 6’600,62 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,57% auf 1’035,90 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,50% auf 6’076,94 Zähler.
Unter den SMI/SLI-Titeln ist die festere Tendenz breit abgestützt, lediglich Swiss Life (-0,1%) und Logitech (-0,3%) nach einer Kurzielsenkung durch Goldman Sachs notieren zur Berichtszeit im Minus.
Die prozentual grössten Avancen verbuchen Clariant (+1,5%). Die Titel würden noch etwas von der gestriegen Einstufungserhöhung der Citigroup auf «Buy» (Kursziel: 26 CHF) profitieren, so Marktbeobachter.
Die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär (+1,0%) sind nach Abschlägen am Vortag im Gefolge des Zwischenberichtes wieder gesucht.
Von der etwas besseren konjunkturellen Stimmung profitieren vor allem Richemont (+1,1%) und Swatch (+1,0%).
Transocean (+0,9%) würden etwas vom jüngsten Flottenbericht begünstigt, hiess es unter Marktbeobachtern. Ein neuer Tiefsee-Bohrauftrag und die kürzlich wieder aufgenommene Bewilligungstätigkeit der US-Behörden für den Golf von Mexiko würden auf eine Erholung der Fördertätigkeit in der Region hindeuten, hiess es. Auch die Branchennachbarn Weatherford (+0,5%) avancieren.
Durch etwas grössere Gewinne fallen weiter die defensiven Roche und Novartis (beide +0,9%) auf. Demgegenüber legen Nestlé (+0,2%) unterdurchschnittlich zu.
Im breiten Markt stehen die Titel des Automobilzulieferers Autoneum (Börsensymbol AUTN) im Fokus, der sein Börsendebut hinlegt. Die Titel notieren auf 112,70 CHF. Für die Abspaltung des Automobilzuliefergeschäft von Rieter rechneten beispielsweise die Experten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) mit einem Wert in einer Bandbreite von 93-118 CHF. Die Bank Vontobel beziffert den «fair value» auf 95 CHF. Da Autoneum vielleicht nicht autonom bleiben werde, könnte auch eine gewisse Übernahmefantasie den Kurs positiv beeinflussen, heisst es in einer ZKB-Studie.
Die Rieter-Aktie notiert ohne den Autozulieferteil auf 279 CHF und legt damit – bereinigt um den Autneum-Abgang – leicht zu. Das neue Preisziel für den Rieter-Titel sieht die Bank Vontobel bei 270 CHF, die ZKB veranschlagte einen Wert der Aktie von 273-313 CHF.
Ebenfalls aus dem breiten Markt hat der Handy-Software-Hersteller Myriad (+0,7%) zwei Abgänge aus dem oberen Management gemeldet. Der Chief Commercial und Chief Product Officer verlassen das Unternehmen.
Die prozentual grössten Avancen verzeichnen u-blox (+3,1%), gefolgt von Tamedia (+2,4%) und Micronas (+2,3%). Hingegen werden LifeWatch (-3,0%) weiter verkauft, nachdem die Telemedizin-Titel bereits am Vortag nach einem enttäuschenden Zwischenbericht um 9% veloren hatten. (awp/mc/ps)