Aktienfokus: Julius Bär mit Abschlägen nach Zwischenbericht
Zürich – Die Aktien der Privatbankengruppe Julius Bär notieren am Donnerstagvormittag schwach. Das Institut hat in einem Zwischenbericht zur Geschäftsentwicklung in den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres die Markterwartungen bezüglich Assets under Management verfehlt.
Grössere Überraschungen blieben allerdings aus und die Aussagen bezüglich Neugeldentwicklung und Profitabilität lagen grosso modo im Rahmen der Erwartungen. Julius Bär verlieren am Donnerstag bis gegen 10.20 Uhr um 2,2% auf 38,60 CHF. Eröffnet haben die Valoren noch auf 39,10 CHF. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI notiert derweil 0,30% tiefer.
Analysten uneins
Die Meinungen der Analysten über den heute präsentierten Zwischenbericht von Julius Bär sind geteilt. Während einige Experten von einem soliden Interim Management Statement im Rahmen der Erwartungen sprechen, bleibt die Bank für andere Marktbeobachter hinter den Erwartungen zurück.
Vontobel: «Solider» Zwischenbericht
Zur ersten Gruppe zählt Vontobel, die den Zwischenbericht für die ersten vier Monate als «solide» und im Rahmen der eigenen Erwartungen bezeichnet. Auch für die Zürcher Kantonalbank (ZKB) liegt der Zwischenbericht weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Etwas schwächer als erwartet sei allerdings der Neugeldzufluss ausgefallen, schreibt das Institut in einer ersten Reaktion. Eher zur zweiten Gruppe kann die UBS geschlagen werden. Zwar spricht die Grossbank von einem guten Neugeldzufluss. Insgesamt habe das Interim Management Statement aber aufgezeigt, dass das Institut mit schwierigen Trends zu kämpfen hatte, meint die Grossbank. Dies könnte die Analystengemeinde dazu veranlassen ihre Prognosen für Julius Bär zu kürzen. Auch die eigenen Prognosen für 2011 sieht die UBS in Gefahr.
KBW: Margenverbesserung beruhigend
Ähnlich tönt es bei Keefe, Bruyette & Woods (KBW) in einer ersten Stellungnahme. Zwar sei die Margenverbesserung beruhigend, aber andere Messgrössen schienen hinter den Erwartungen zu bleiben, heisst es. Auch KBW warnt daher davor, dass die Konsensschätzungen nach unten korrigiert werden könnten. Das könnte den Aktienkurs im Urteil des Researchinstituts verwundbar machen. Damit die Aktie ein nachhaltiges Rally hinlege sei daher ein grösserer Kurskatalysator als das Aktienrückkaufprogramm vonnöten. (awp/mc/ps)