CH-Ausblick: Tiefere Eröffnung erwartet – Vorgaben belasten
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte den Handel am Donnerstag mit Abgaben aufnehmen. Händler verweisen auf die schwachen Vorgaben aus den USA und Asien. Der Einbruch bei den Ölnotierungen, der Barrel-Preis für verschiedene Marken sank unter das Niveau von 100 USD, habe auch die Aktien unter Druck gesetzt, hiess es. Zudem bereitete der Anstieg der Inflation in China den Anlegern Sorge. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones verlor seit Europaschluss rund ein halbes Prozent.
Die aktuelle Schwäche an der Börse dürfte etwa bei konjunktursensitiven Titeln zu Abgaben führen. In den Fokus der Anleger rücken aber auch Bankenwerte. Der Vermögensverwalter Julius Bär hat für die ersten vier Monaten 2011 einen «soliden» Neugeldzufluss vermeldet. Insgesamt blieb es an der Nachrichtenfront jedoch ziemlich ruhig. Am Nachmittag könnten die Einzelhandelsumsätze aus den USA die Märkte bewegen.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht um 8.20 Uhr um 0,55% tiefer bei 6’526,44 Punkten.
Deutliche Abgaben im vorbörslichen Geschäft verzeichnen Finanztitel wie Swiss Re (-1,0%), UBS (-0,9%) oder Credit Suisse (-0,8%). Julius Bär geben um 0,8% nach. Die verwalteten Kundengelder der Gruppe stiegen in den Monaten Januar bis April im Vergleich zu Ende 2010 um 2% auf 173 Mrd CHF und blieben damit leicht hinter den Erwartungen zurück.
Richemont (-0,7%) und Swatch (-0,6%) könnten im heutigen Handel unter Gewinnmitnahmen leiden. Die Papiere haben in den letzten Tagen dank guter Zahlen verschiedener Konkurrenten stark dazugewonnen. Eine Stütze dürfte die leichte Kurszielerhöhung für Richemont durch die Bank HSBC bieten. Das Rating wurde eine Woche vor der Publikation der Richemont-Jahresergebnisse mit «Overweight» bestätigt.
Die Index-Schwergewichte Nestlé (-0,4%), Novartis (-0,4%) und Roche (-0,5%) können sich der Marktschwäche nicht entziehen und geben ebenfalls nach. Die kleinsten Einbussen verzeichnen derzeit die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS (-0,4%).
Für den Computerzubehörhersteller Logitech (kein vorbörslicher Kurs) hat das Aktienresearch von Merrill Lynch die Gewinnerwartungen und das Kursziel gesenkt, was den Kurs belasten könnte. Das Rating wurde auf «Neutral» belassen.
Im breiten Markt berichtete der Komponentenhersteller Schaffner über den Verlauf des ersten Halbjahrs 2010/11. Schaffner konnte das Wachstum fortsetzen und das Ergebnis deutlich verbessern. Derweil sank der Umsatz des Telemedizinanbieters LifeWatch um 6% und das Reinergebnis blieb im roten Bereich. Ausserdem hat Bucher Industries ein Aktienrückkaufprogramm lanciert. (awp/mc/ps)