EU-Schluss: EuroStoxx 50 nur leicht im Plus – US-Börsen belasten
London – Nach den Kursgewinnen vom Vortag haben die europäischen Börsen am Mittwoch ohne klare Richtung geschlossen. Zwar nahm Händlern zufolge die Unsicherheit wegen der Spekulationen um die Schuldenrestrukturierung Griechenlands weiter ab. Negative Signale jedoch seien aus den USA gekommen. Dort hatten enttäuschende Quartalszahlen des Unterhaltungskonzerns Walt Disney sowie der unerwartet deutliche Anstieg des US-Handelsdefizits im März auf die Stimmung gedrückt.
Der Leitindex EuroStoxx 50 stand am Ende 0,12 Prozent im Plus bei 2.942,43 Punkten. Der Pariser Cac 40 rückte um 0,14 Prozent auf 4.058,08 Punkte vor. Für den Londoner FTSE 100 aber ging es um 0,71 Prozent nach unten auf genau 5.976,00 Punkte. Kursverluste bei vielen Rohstoffwerten verhinderten hier weitere Gewinne im «Footsie».
Im Fokus standen einmal mehr die Nachrichten der europäischen Berichtssaison: Das Highlight war laut Händlern neben zahlreichen Unternehmen aus Deutschland die Bilanz von ArcelorMittal für das erste Quartal. Der weltgrösste Stahlkonzern hatte sich zum Jahresauftakt von der Nachfrageschwäche Ende 2010 erholt und das operative Ergebnis zum Vorjahr um rund 40 Prozent gesteigert. Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel stufte die Zahlen und den Ausblick als «In line» ein. Die Papiere fielen als Schlusslicht im EuroStoxx 50 um 3,18 Prozent auf 24,485 Euro, da Marktexperten mit einer Abschwächung des Wachstums im zweiten Halbjahr gerechnet hatten.
In London rückte der Lebensversicherer Prudential mit Aussagen zum Geschäft im ersten Quartal in den Fokus. Die Aktien pendelten daraufhin um ihren Vortagesschluss und sanken am Ende in dem trüben Marktumfeld um 0,65 Prozent auf 765,00 Britische Pence. Das Unternehmen hatte sein Geschäft im ersten Quartal trotz eines Einbruchs in Indien insgesamt deutlich ausgeweitet.
Die Titel des Luxusgüterherstellers Hermes International verteuerten sich indes nach von Börsianern als stark eingeschätzten Zahlen zum ersten Quartal in Paris um 3,31 Prozent auf 167,05 Euro. Auch die von LVMH übernommene Bulgari habe dank eines guten Geschäfts in Asien in dem Sektor positiv überrascht, hiess es. Die LVMH-Aktien gewannen als Favorit im europäischen Leitindex 2,29 Prozent auf 123,05 Euro und für die Titel von Bulgari ging es um minimale 0,08 Prozent auf 12,28 Euro nach oben. (awp/mc/upd/ps)