CH-Schluss: Fester dank Pharmawerten

CH-Schluss: Fester dank Pharmawerten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zur Wochenmitte im Sog der Pharmawerte fester geschlossen, musste jedoch einen Teil der im Handelsverlauf errungenen Gewinne wieder preisgeben. Erste Gewinnmitnahmen wurden realisiert, als am Nachmittag die US-Börsen im Minus in den Tag gestartet waren. Enttäuschende Quartalszahlen und Konjunkturdaten belasteten die Kurse an Wall Street. Das Handelsdefizit der USA hatte sich im März etwas stärker als erwartet ausgeweitet.

Die Unsicherheit wegen der Spekulationen um die Schuldenrestrukturierung Griechenlands habe zwar etwas abgenommen, sei aber nicht verschwunden, erklärten Händler. Dementsprechend sei der Handel eher zurückhaltend verlaufen. Die Nachrichtenlage war am Mittwoch vergleichsweise übersichtlich, darum sorgten vereinzelt Analystenkommentare für grössere Bewegungen. Besonders gefragt waren in diesem Zusammenhang Papiere aus dem Luxusgütersektor.

Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 0,56% höher bei 6’562,82 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,37% auf 1’033,32 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,48% auf 6’050,83 Zähler vor.

Deutliche Aufschläge verzeichneten Swatch (+1,7%) und Richemont (+2,8%). Die Credit Suisse äusserte sich in einer Branchenstudie zuversichtlich für den Luxusgütersektor und nannte Swatch den «Top Sektor Pick». Händler verwiesen zudem auf erfreuliche Quartalszahlen aus der Branche.

Auch die zuletzt von den Anlegern abgestraften Logitech (+1,7%) legen deutlich zu und Adecco (+1,1%) notierten nach den Zahlen vom Vortag ebenfalls fester. Am anderen Ende gaben Clariant um 3,2% nach. Allerdings hatten die Papiere im Nachgang der Quartalsergebnisse von vergangenem Freitag deutlich an Terrain zugelegt. Nun wurde ein Teil der Gewinne realisiert, sagten Händler.

Bei den Finanzwerten rückten Credit Suisse um 0,7% vor. Eine positive Unternehmensstudie der Royal Bank of Scotland habe insbesondere Kaufinteresse aus dem Ausland nach sich gezogen, hiess es im Handel. Ferner verzeichnen auch Swiss Life (+1,3%) und Bâloise (+1,2%) grössere Aufschläge. Im Marktdurchschnitt legten im Vorfeld des Interim Management Statement Julius Bär (+0,6%) zu und UBS sanken um 0,4%.

Zugegriffen haben die Anleger bei den Pharmawerten, so stiegen die Roche-Bons um 1,7%. Das Unternehmen hat früher als von Analysten erwartet in Europa und den USA einen Zulassungsantrag für das Hautkrebsmedikament Vemurafenib eingelegt. Dies wurde von Marktteilnehmern als Beweis für die starke Entwicklungspipeline der Basler ausgelegt. Die Analysten von JPMorgan haben indes das Kursziel für Roche auf 173 (167) CHF erhöht und das Rating «Overweight» bestätigt.

Auch für die Papiere der Branchenkollegin Novartis (Aktie +1,0%) hat JPMorgan das Kursziel erhöht und die Einstufung «Overweight» bestätigt.

Im breiten Markt stiegen PSP Swiss Property um 0,3%. Das Immobilienunternehmen konnte die Konsensschätzungen für das erste Quartal durchweg leicht übertreffen, obwohl der Gewinn aufgrund fehlender Sondereffekte gesunken war.

Derweil will Orascom DH (Aktie +3,2%) des ägyptischen Investors Samih Sawiris über ihre Tochtergesellschaft in Andermatt auch ins Skigebiet investieren, gemeinsam mit einem schwedischen Skigebiet-Betreiber.

Meyer Burger (+1,1%) legten nach einem «strategisch wichtigen» Auftragsgewinn zu. Das Unternehmen hat mit einem langjährigen Partner, der russischen Monochrystal, einen Auftrag über rund 4,5 Mio CHF abgeschlossen.

Valiant (+1,8%) erholten sich nach einem Kurseinbruch im frühen Handel, nachdem bereits seit Wochenbeginn deutliche Abgaben zu verzeichnen gewesen waren. Marktbeobachter sehen den Kursrückgang auch im Zusammenhang mit der anstehenden Generalversammlung, wo das Management von unzufriedenen Aktionären bedrängt werden dürfte. (awp/mc/ps)

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