Seco: Konsumentenstimmung sackt im April ab

Seco: Konsumentenstimmung sackt im April ab

Neuenburg – Das Konsumklima in der Schweiz hat sich seit Januar 2011 verschlechtert. Der vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) publizierte Index der Konsumentenstimmung zeigte im April ein Niveau von -1 Punkt nach einem Plus von 10 im Januar.

«Überraschungen und gewisse Schwankungen gibt es in jedem Quartal», relativiert Bruno Parnisari vom Seco. «Es zeigt sich aber, dass sich die Schweizer Haushalte trotz positiven Konjunkturprognosen und tiefer Arbeitslosigkeit in der Schweiz gewisse Sorgen um die Sparmöglichkeiten machen», sagte Parnisari der Nachrichtenagentur SDA. Diese Sorgen seien wohl auch durch die Krisen in Japan, Nordafrika oder im Golf von Mexiko beeinflusst und zeigten sich insbesondere in tiefer erwarteten Sparmöglichkeiten. Der Rückgang des Konsumentenindexes sei nämlich fast ausschliesslich auf die negativen Einschätzungen der befragten Haushalte zu den eigenen Sparmöglichkeiten zurück zu führen, teilte das Seco am Dienstag mit.

Sparmöglichkeiten deutlich schlechter eingeschätzt
Demnach beurteilen die Haushalte ihre Sparmöglichkeiten in den nächsten 12 Monaten mit Minus 9 Punkten deutlich schlechter als noch im Januar (30 Punkte). «Möglicherweise machen den Haushalten insbesondere die höheren Gesundheitskosten, höhere Energiepreise und Rohwarenpreise, aber auch sich langsam abzeichnende Zinssteigerungen mit Auswirkung auf die Hypothekarzinsen zu schaffen», sagte Parnisari. Diese Faktoren habe das Ergebnis wohl mehr beeinflusst als die nach wie vor gute allgemeine Wirtschaftslage der Schweiz. Denn: «Ein positives Wirtschaftswachstum bedeutet für die Befragten in ihrem subjektiven Empfinden nicht unbedingt bessere Sparmöglichkeiten», sagte Parnisari.

Mehr Abstand vor grösseren Anschaffungen
Noch schlechter gegenüber dem Januar beurteilten die Befragten die Situation, zum jetzigen Zeitpunkt Geld auf die Seite legen zu können. Der Index musste nach 43 Punkten im Januar auf 24 Punkte im April angepasst werden. Auch die Möglichkeit, grössere Anschaffungen zu machen, wird von den Schweizern im April schlechter eingeschätzt. Diese beiden Umfragen fliessen indes nicht in den Gesamtindex ein.

Einschätzung der eigenen finanziellen Lage unverändert
Die Entwicklung der eigenen finanziellen Lage hingegen verharrte auf 6 Punkten. Auch die Einschätzung zur Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftslage blieb mit 14 Punkten im Vergleich zum Januar (15 Punkte) fast auf dem gleichen Niveau. Dasselbe gilt für die Einschätzung zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit mit 16 Punkten im April und 12 Punkten im Januar. Das Seco befragt jeweils in den Monaten Januar, April, Juli und Oktober rund 1100 Haushalte unter anderem nach ihrer Einschätzung der Wirtschaftslage, ihrer finanziellen Situation oder der Sicherheit der Arbeitsplätze. (awp/mc/ss/upd/ps)

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