CH-Eröffnung: Verhalten – CS, ABB und Synthes im Fokus
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Mittwochmorgen trotz positiver Vorgaben und einem freundlichen Start in der ersten Handelsstunde verhalten. Überwiegend gut aufgenommene Unternehmenszahlen hatten an den US-Börsen für Aufwind gesorgt und auch in Asien gab es mehrheitlich Gewinne. Händler verweisen aber auf eine gewisse Zurückhaltung vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank am Abend.
Hierzulande stehen ABB und CS nach Zahlen im Blick sowie Synthes nach Bekanntgabe des milliardenschweren Übernahmeangebots von Johnson & Johnson. Dabei legen die Titel des Medizinaltechnik-Unternehmens zum Berichtszeitpunkt nicht so stark zu, wie vorbörslich indiziert. Marktteilnehmer erklären dies mit möglichen Unwägbarkeiten bei der Transaktion.
Der Leitindex SMI verliert um 9.30 Uhr um 0,22% auf 6’462,03 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,26% auf 1’027,72 nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,23% auf 5’945,39 Zähler.
Synthes sind nach dem Übernahmeangebot von Johnson & Johnson und vor Zahlen am (morgigen) Donnerstagabend gefragt. Die Titel notieren um 1,6% fester bei 148,90 CHF. Dies ist aber noch deutlich weniger als die 159 CHF, die der amerikanische Pharma- und Konsumgüterhersteller je Synthes-Aktie zahlen will. Insgesamt liegt das Angebot bei 21,3 Mrd USD. Die Verwaltungsräte beider Gesellschaften haben die Transaktion genehmigt. Grünes Licht gab es auch von Firmengründer, Grossaktionär und VR-Präsident Hansjörg Wyss.
Auch ABB (+1,3%) rücken überdurchschnittlich vor. Der Energie- und Automationstechnikkonzern hat im ersten Quartal 2011 kräftig zugelegt, dies sowohl bei Umsatz und Auftragseingang wie auch beim Gewinn. Das Ergebnis übertrifft auf den Stufen Umsatz und Auftragseingang die Konsensschätzungen zwar klar. EBIT und Reingewinn bleiben aufgrund von Sonderfaktoren jedoch dahinter zurück. Der Ausblick fällt verhalten optimistisch aus.
CS (-0,9%) sind dagegen nach einem freundlichen Start ins Minus gerutscht. Das von der Grossbank für die ersten drei Monate 2011 vorgelegte Ergebnis kann nach Einschätzung von Marktteilnehmern nur teilweise überzeugen. Einmal mehr liegt der Konzerngewinn leicht hinter den Markterwartungen zurück. Der Nettoneugeldzufluss überrasche hingegen positiv, heisst es. Die neue Bankenregulierung in der Schweiz sieht die CS nicht als Problem. UBS verlieren 0,1% und Julius Bär stehen ebenfalls im Minus (-0,5%).
Verhalten bis schwach notieren die defensiven Schwergewichte Roche (-0,2%), Nestlé (-0,5%) und Novartis (unv.). Grössere Aufschläge gibt es noch für Kühne+Nagel (+0,9%). Und auch Logitech (+0,7%) notieren vor den Zahlen am (morgigen) Donnerstag etwas fester.
Transocean geben um 1,6% nach. Am Vorabend hatten die Valoren des Ölbohrkonzerns in den USA in ähnlicher Höhe verloren. Noch stärker sinken die Titel des Ölserviceunternehmens Weatherford (-1,8%).
Nobel Biocare (-4,1%) werden nach Zahlen aus der Branche in Sippenhaft genommen. Selbst wird der Dentalimplantatehersteller morgen über den Geschäftsverlauf informieren. Der Wettbewerber Straumann (Aktie -5,1%) aus dem breiten Markt hat derweil im ersten Quartal 2011 mit 9% den höchsten negativen Währungseffekt seiner Geschichte erfahren und in Franken entsprechend einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Wegen des «anhaltend gedämpften» Konsumklimas gibt sich Straumann für das laufende Jahr vorsichtig.
Im breiten Markt hat zudem der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano (Aktie +0,4%) in den ersten drei Monaten des laufenden Jahrs 2011 bei Umsatz, Auftragseingang und Gewinn weiter zugelegt. CFT bleiben vorerst ungehandelt. Die Gesellschaft hat einen Umsatzrückgang verzeichnet.
EFG International rutschen um 5,6% ab. Die Privatbankengruppe spricht von einem «ermutigenden» Start ins laufende Geschäftsjahr, wegen des starken Schweizer Frankens liege der Kern-Reingewinn derzeit aber hinter dem Ziel zurück. Ascom (+0,4%) hat derweil die Zulassung für zwei medizinaltechnische Produkte für Europa und die USA erhalten.