Gold weiter über 1’500 Dollar
Frankfurt am Main – Die Kurse für Gold und Silber haben am Mittwoch abermals angezogen. Der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) erreichte in der Spitze 1.505,40 US-Dollar, so viel wie nie zuvor. Zuletzt kostete das gelbe Edelmetall 1.504,71 Dollar.
Silber verteuerte sich zuletzt auf 45,13 Dollar pro Unze und markierte damit gleichzeitig sein Tageshoch. Seit 1980 war Silber nicht mehr so teuer.
Weiterer Anstieg erwartet
Nachdem der Goldpreis die psychologisch wichtige Marke von 1.500 Dollar übersprungen hat, rechnen Experten vorerst mit weiter steigenden Preisen. «Gold und Silber scheinen nur noch einen Weg zu kennen: den nach oben», hiess es beispielsweise in einem Kommentar der Commerzbank. Der schwache US-Dollar könnte Investoren zu weiteren Käufen motivieren, stimmte auch André Saenger von IG Markets zu.
«Perfekter Sturm für Edelmetalle»
Schon seit Tagen beflügelt ein Mix aus Schuldenkrise, Inflationssorgen, Dollar-Schwäche und Unruhen in der arabischen Welt die Preise für die vermeintlich sicheren Edelmetalle. Ein Händler brachte es auf den Punkt, als er von einem «perfekten Sturm für die Edelmetalle» sprach. Dabei hatte insbesondere der Warnschuss der US-Ratingagentur Standard & Poor’s in Richtung der US-Regierung zu Beginn der Woche die neue Rekordjagd bei den Gold- und Silberpreisen ausgelöst. Standard & Poor’s stellte überraschend die Kreditwürdigkeit der USA infrage.
Preistreiber Schuldenkrise
Als einen weiteren wichtigen Preistreiber sehen Fachleute aber auch die Schuldenkrise in der Eurozone, die sich in den vergangenen Tagen weiter zugespitzt hatte. Spekulationen über einen möglichen Schuldenschnitt in Griechenland liessen die Renditen für Staatsanleihen des Eurozonen-Staates massiv steigen. Gleichzeitig sprangen die Risikoaufschläge für Anleihen aus Griechenland auf neue Rekordwerte. Zudem treibe auch die Sorge vor den Folgen einer hohen Inflation und der zuletzt schwache US-Dollar die Anleger immer stärker in den «sicheren Hafen» Gold und Silber, hiess es von Experten. (awp/mc/upd/ss)