IHAG Kommentar: Kann die „Earnings Season“ den Markt aus der Lethargie befreien?
Zürich – In den USA missglückte der Start in die „Earnings Season“ und der S&P500 verlor 0.6%. Die Ergebnisse von Firmen wie Alcoa (Wochenverlust: 7.8%), Google (-8.2%) oder JPMorgan Chase (-4.2%) vermochten die Anleger nicht zu begeistern und es resultierten Kursverluste.
Dagegen überzeugte in der Schweiz der Quartalsausweis von Nestlé und die Aktien beendete die Woche mit einem Gewinn von 2.7%. Der SMI verlor hingegen aufgrund schwächelnder Finanzwerte 0.9%. Der Dax büsste 0.5% ein. Auf der Währungsseite stagnierte der EUR/USD bei 1.44 und der Euro erscheint auf diesem Niveau überteuert. Der Schweizer Franken wurde stärker und gewann gegenüber dem Euro fast 2%. Entsprechend verlor der USD/CHF weiter an Terrain. Bei den Rohstoffen bewegte sich der Ölpreis seitwärts. Am Wochenende meldete sich der saudiarabische Ölminister zu Wort und gab bekannt, dass im Markt genügend Öl vorhanden sei. Saudi Arabien habe ausreichend Reservekapazität und könne den Ausfall Libyens problemlos ersetzen. Diese Aussage dürfte vorübergehend für eine Beruhigung am Ölmarkt sorgen. Der Goldpreis setzte seinen Aufwärtstrend fort und schloss bei USD 1483.9/Feinunze. Preistreiber waren die Schuldenkrise in Europa, der tiefere USD und eine höhere Inflation in China.
Bankensektor mit Mühe
In dieser Woche geht die „Earnings Season“ weiter. Das Ergebnis von Google hat gezeigt, dass die Hürden hoch sind. Obwohl die Firma ein robustes Umsatzwachstum vorweisen konnte und die Gewinn-Erwartungen lediglich um 0.5% verfehlte, schickte man die Aktie um mehr als 8% in den Keller. Ebenfalls Mühe bekundete der Bankensektor. Die Zahlen von JPMorgan und Bank of America zeigten, dass die Erträge kaum wachsen. Gleichzeitig steigen die Kosten wegen neuen Vorschriften. Das Umfeld für Bankaktion ist deshalb nicht attraktiv und der Raum für Kurssteigerungen bleibt begrenzt.
Abwarten heisst die Devise
In dieser Woche stellt sich die Frage, ob die Quartalsergebnisse der einzelnen Firmen den Gesamtmarkt nachhaltig höher treiben können. Die Erfahrungen der letzten Woche zeigten, dass dies ein schwieriges Unterfangen werden könnte. Wir würden deshalb vor der Zahlenpublikation keine neuen Engagements eingehen. Das Risiko von Enttäuschungen verbunden mit den entsprechenden Kursreaktionen erscheint uns zu gross. Abwarten heisst deshalb die Devise. (IHAG/mc/hfu)