Aktienfokus: Synthes haussieren
Zürich – Die Titel von Synthes haussieren am Montag im frühen Handel. Der Orthopädiekonzern bestätigte am Morgen, mit dem US-Konsumgüter- und Pharmakonzern Johnson & Johnson Gespräche über einen Zusammenschluss zu führen. Nach Ansicht von Analysten beträgt die Prämie rund 8% zum Aktienkurs vom Freitag, wenn der im «Wall Street Journal» genannte Übernahmepreis von 20 Mrd USD als Berechnungsgrundlage angenommen wird.
Die Titel steigen bis um 9.25 Uhr um 8,2% auf 150 CHF. Das Tageshoch liegt bei 155,70 CHF. Bislang wurden 1,27 Mio Aktien gehandelt. Das durchschnittliche Volumen der vergangenen vier Wochen liegt bei 290’000 Stück, das der vergangenen Woche bereits bei 430’000. Der Gesamtmarkt SMI sinkt derweil um 0,8%. Synthes bestätigte vor Handelsbeginn die Spekulationen des Wall Street Journals, dass die Gesellschaft in Gesprächen mit Johnson&Johnson bezüglich eines Unternehmenszusammenschlusses stehe. Es sei aber noch offen, ob und zu welchen Bedingungen es eine Transaktion geben könnte.
«Ausgang der Gespräche alles andere als klar»
Nach Ansicht der ZKB ist der Ausgang der Gespräche alles andere als klar. «Die Übernahme kann nur freundlich erfolgen, da Synthes Hauptaktionär Hans-Jörg Wyss 47,8% an Synthes hält und ohne seine Zustimmung eine Akquisition deshalb nicht durchführbar wäre», schreibt Analystin Sibylle Bischofberger. Dass Johnson&Johnson mit Synthes Gespräche führe, kommt für die Expertin nicht überraschend, da viele Pharma- und Medtechgesellschaften Akquisitionen im Markt anstrebten. Überraschend sei hingegen, dass Synthes bereit sei, zuzuhören und dies auch noch kommuniziere. «Der Ausgang der Verhandlungen ist für uns offen, wir vermuten sogar eher, dass Herr Wyss einem Zusammenschluss eher nicht zustimmen wird», so Bischofberger.
Vontobel bestätigt «Buy»-Empfehlung
Für Synthes könnte aus Sicht der Marktbeobachter der Privatbank Wegelin ein Fusion wesentliche Vorteile angesichts des zunehmenden Preisdrucks im Gesundheitswesen in Europa und den USA bringen. Unter anderem sollte sich die Preissetzungsmacht erhöhen, was sich letztlich positiv auf die Margen auswirke. Die Analysten der Bank Vontobel errechnen einen DCF-basierten Fair Value von 155 CHF. Damit wäre das Unternehmen zu einem EV/Umsatz-Verhältnis von 3,4 und einem EV/EBITDA von 8,1 bewertet. Der durchschnittliche EV/Umsatz und EV/EBITDA aus vergangenen Transaktionen auf dem Orthopädiesektor betrug 3,5 bzw. 14,2. Die Einstufung der ZKB lautet gegenwärtig «Übergewichten». Vontobel bestätigt die «Buy»-Empfehlung und das Kursziel von 155 CHF. (awp/mc/ps)