EU-Schluss: Schlechte Woche geht leicht versöhnlich zu Ende

EU-Schluss: Schlechte Woche geht leicht versöhnlich zu Ende

London – Für den europäischen Aktienmarkt hat eine schlechte Woche am Freitag dank der Wall Street noch ein leicht versöhnliches Ende gefunden. Angesichts von Kursgewinnen in New York schüttelte der Markt eine Abstufung der Kreditwürdigkeit Irlands und noch stärker als bisher bekannt gestiegene Verbraucherpreise ab. Die von Unternehmen vorgelegten Quartalsergebnisse waren indes gemischt ausgefallen.

Der EuroStoxx 50 rettete ein hauchdünnes Plus von 0,05 Prozent auf 2.915,05 Punkte über die Ziellinie. Auf Wochensicht müssen die Anleger aber ein Minus von mehr als zwei Prozent verdauen. In Paris stieg der Cac 40 um 0,10 Prozent auf 3.974,48 Zähler. In London legte der FTSE 100 sogar um 0,54 Prozent auf 5.996,01 Punkte zu.

Die freundlich aufgenommenen Nestlé-Zahlen bescherten dem Stoxx Europe 600 Food & Beverage einen Aufschlag von 1,46 Prozent und damit den ersten Platz in der Sektortabelle. Bereits am Vortag hatte das Branchenbarometer von guten Geschäftsergebnissen von Danone profitiert. Dagegen lagen die Indizes für Banken und Versicherungen angesichts der herabgestuften Kreditwürdigkeit Irlands am Ende des Branchenüberblicks.

Überzeugende Umsatzzahlen für das erste Quartal liessen die Aktien von Nestlé um 2,35 Prozent auf 53,90 Franken steigen. Damit knüpften sie an die positive Vortagsentwicklung an, als die Titel des weltgrössten Lebensmittelkonzerns von guten Zahlen des französischen Konkurrenten Danone profitiert hatten. Nestlé ist mit einem organischen Umsatzplus von 6,4 Prozent weiter auf Wachstumskurs. Mit seinen Zahlen übertraf das Unternehmen die Erwartungen von Analysten. Dabei profitierten die Schweizer auch von Preiserhöhungen, mit denen sie die gestiegenen Rohstoffkosten wettmachen wollen.

Ein guter Start in die Anbausaison bescherte auch dem Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Hersteller Syngenta ein kräftiges Umsatzwachstum und den Aktien ein Plus von 0,73 Prozent auf 304,80 Franken. Dagegen büssten die Aktien von Carrefour 1,40 Prozent auf 30,60 Euro ein, obwohl der französische Einzelhandelskonzern seinen Umsatz ebenfalls gesteigert hatte. Händlern zufolge war er aber lediglich wie erwartet ausgefallen.

Die Aktionäre von Alcatel-Lucent mussten Kursverluste von 0,94 Prozent auf 4,113 Euro verkraften. Der französisch-amerikanische Telekomausrüster erwägt laut einem Bericht des «Wall Street Journal Europe» (WSJE) den Verkauf seines Geschäfts mit Bürotelefonen. Das Unternehmen habe Berater engagiert, die Optionen für die Sparte mit rund 1,5 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr eruieren sollen, hiess es unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. (awp/mc/ps)

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