US-Schluss: Dow Jones etwas höher – Sorgen abgeschüttelt

US-Schluss: Dow Jones etwas höher – Sorgen abgeschüttelt

New York – Der Dow Jones hat am Donnerstag anfängliche Konjunktursorgen abgeschüttelt und ist schliesslich etwas höher aus dem Handel gegangen. Dabei habe die Zurückhaltung der Investoren angesichts der angelaufenen Berichtssaison einen positiveren Tagesabschluss verhindert, sagten Händler. Zu Beginn hatten Sorgen um den Arbeitsmarkt und eine anziehende Inflation den Index noch deutlich ins Minus gedrückt. In den USA war in der abgelaufenen Woche die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wieder über 400.000 gestiegen, während Volkswirte einen Rückgang auf 380.000 Anträge erwartet hatten. Zudem war im März die Kernrate der Erzeugerpreise etwas stärker gestiegen, als von Experten erwartet worden war.

Der Dow Jones Industrial gewann am Ende 0,12 Prozent auf 12.285,15 Punkte. Kurz nach Handelsbeginn war er noch bis auf 12.164,39 Punkte abgerutscht. Der S&P-500-Index legte zum Schluss um hauchdünne 0,01 Prozent auf 1.314,52 Punkte zu. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite Index kaum spürbare 0,05 Prozent auf 2.760,22 Punkte. Der Nasdaq 100 gab um 0,23 Prozent auf 2.311,25 Punkte nach.

Aktien von mit dem Computermarkt verbundenen Unternehmen gehörten zu den grössten Verlierern. Der Marktforschungsfirma Gartner zufolge ist der Absatz von Personalcomputern im ersten Quartal um 1,1 Prozent auf 84,3 Millionen Geräte gesunken. Hewlett-Packard verloren an vorletzter Stelle im Dow Jones 1,87 Prozent auf 40,36 Dollar. Im Nasdaq 100 belegten Dell Computer mit einem Abschlag von 3,05 Prozent auf 14,95 Dollar den letzten Indexplatz.

Auch Banktitel mussten kräftig Federn lassen: JPMorgan rutschten um 2,77 Prozent auf 44,97 Dollar ab und waren damit schwächster Wert im Dow Jones. Ausserhalb des Index sanken Goldman Sachs um 2,73 Prozent auf 155,79 Dollar. Händler verwiesen auf einen Zeitungsbericht als Belastungsfaktor. Laut «Wall Street Journal Europe» (WSJE) prüfen US-Ermittler, ob einige grössere Institute bei der Manipulation des Libor – also des täglich festgelegte Referenzzinssatzes im Interbankengeschäft in London – konspiriert haben. Goldman Sachs soll zudem laut Dokumenten, die ein Ausschuss des US-Senats veröffentlicht hat, zu Beginn der Kreditkrise 2007 hypothekenbesicherte Anleihen (CDO) zu überteuerten Preisen verkauft haben. Goldman widersprach der Darstellung, nimmt eigenen Angaben zufolge die genannten Vorwürfe aber ernst.

Der transatlantische Börsenbetreiber NYSE Euronext müht sich unterdessen nach Kräften, dass die Fusion mit der Deutschen Börse klappt. Nach Informationen des «Wall Street Journals» (WSJ) erwägt er nun, eine Sonderdividende auszuschütten, um seine Aktionäre für das Vorhaben zu gewinnen. Denn es steht ein Gegenangebot der Technologiebörse Nasdaq OMX im Raum. Der Verwaltungsrat der NYSE Euronext hatte sich am Sonntag ohne Wenn und Aber hinter die Fusion gestellt und dem heimischen Konkurrenten einen Korb gegeben. Die NYSE-Titel legten um 1,67 Prozent auf 38,90 Dollar zu, während die Nasdaq-Aktien 0,22 Prozent auf 27,81 Dollar gewannen. Die Anteilschein des Nasdaq-Partners IntercontinentalExchange rutschten derweil um 0,45 Prozent auf 120,64 Dollar ab.

Ford verloren 1,13 Prozent auf 14,81 Dollar. Der Autohersteller hat zusammen mit der Aufsichtsbehörde NHTSA eine kräftige Ausweitung der Rückrufaktion für Nordamerikas beliebtestes Fahrzeug beschlossen. Von der Aktion sind knapp 1,2 Millionen Fahrzeuge, vor allem offene Kleintransporter der Marke «F-150», betroffen. Die Titel des Konkurrenten General Motors (GM) wurden in Mitleidenschaft gezogen und verloren 0,91 Prozent auf 30,58 Dollar. (awp/mc/ps)

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