CH-Verlauf: Leichter – Nestlé stützen weiter

CH-Verlauf: Leichter – Nestlé stützen weiter

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Donnerstagmittag im Einklang mit den wichtigsten europäischen Aktienbörsen im Minus. Sorgen über die Inflationsentwicklung in China führten zu Abschlägen an den Handelsplätzen, wie es heisst.

Während die meisten Bluechips-Titel zum Teil deutlich im Minus notieren, wird der SMI von der Stärke der Nestlé-Aktien gestützt. Die bisher durchwachsene US-Berichtssaison liefere momentan fehlende Kaufimpulse für den hiesigen Markt, weshalb die Kurse zunächst abbröckeln dürften, sagte ein Händler. Bankentitel werden am Berichtstag von Abgaben der US-Finanztitel vom Mittwoch belastet, welche nach einer Sektorherabstufung durch Goldman Sachs nachgaben.

Das Blue-Chips-Barometer SMI steht mittags 0,23% tiefer bei 6’349,57 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,50% auf 1’010,88 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,21% auf 5’795,42 Punkte.

Auf der Gewinnerseite bei den Bluechips stehen die Valoren des Nahrungsmittelmultis Nestlé (+1,4%), welcher am Freitag Zahlen bekannt geben wird. Gestützt werden die Titel von der Zahlenpublikation des Konkurrenten Danone, welcher ein über den Prognosen liegendes Umsatzwachstum publizierte. Die Stärke der Titel halten den Leitindex SMI damit fast im Alleingang im Plus.

Roche geben 1,0% nach. Das Pharmaunternehmen meldete im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von 10% und unterbot damit die Erwartungen des Marktes deutlich. Das Unternehmen sieht sich jedoch weiterhin auf Kurs, um die für 2011 gesteckten Ziele zu erreichen. Konkurrent Novartis notieren 0,1% höher auf 49,69 CHF. Die Experten von Jefferies senken das Kursziel für die Aktien auf 60 CHF von bisher 62 CHF.

Am Ende des SMI/SLI stehen Logitech (-2,3%), dicht gefolgt von Lonza (-2,1% oder -1,50 CHF). Die Titel werden jedoch ex-Dividende von 2,15 CHF gehandelt, so dass ein Teil des Dividendenverlustes bereits aufgeholt wurde. Die Papiere des Lifescience-Konzerns hatten bereits am Vortag nach einem Quartals-Update massive 6,1% eingebüsst. Die Analysten der JPMorgan haben das Kursziel nach den enttäuschenden Quartalszahlen auf 91 CHF von bisher 95 CHF gesenkt, die Deutsche Bank passt das Kursziel auf 60 CHF von bisher 61 CHF an.

Klar schwächer notieren Finanztitel, nachdem die Branche am Vortag an den US-Börsen aufgrund einer negativen Studie aus dem Hause Goldman Sachs Verluste hinnehmen musste. UBS verbilligen sich um 1,0% und geben gar um 1,9% nach. Société Générale hat die Einstufung der CS-Papiere auf «Sell» von bisher «Hold» gesenkt, indes das Kursziel für die UBS-Valoren auf 18 CHF von bisher 15,50 CHF angehoben.

Julius Bär notieren 0,4% schwächer. Die Privatbank verständigte sich mit den deutschen Behörden auf die Zahlung von 50 Mio CHF, um ein langwieriges Verfahren wegen unversteuerter Vermögen abzuwenden.

Auch die Versicherungstitel ZFS (-0,8%) und Swiss Re (-0,7%) geben nach. Swiss Life notieren unverändert auf 158,20 CHF. Goldman Sachs hat das Kursziel für die Valoren auf 168 CHF von bisher 145 CHF erhöht.

Deutlich nach unten geht es zudem für Transocean (-1,3%) und Nobel Biocare (-1,4%). Clariant verlieren 0,6%. Nomura hat das Rating auf «Reduce» von bisher «Neutral» zurück genommen.

Zykliker notieren uneinheitlich. Kühne+Nagel verbilligen sich um 1,5%. Adecco verlieren 1,6% und ABB 1,1%. Holcim gewinnen derweil 0,2%. Der Zementkonzern hatte am Mittwoch über 4% zugelegt, nachdem die Titel von Exane BNP auf «Neutral» von bisher «Underperform» hochgestuft worden waren. ABB notieren unverändert und SGS verbilligen sich um 0,1%.

In der zweiten Reihe haben Sulzer (+3,9%) und Hügli (-1,7%) Zahlen präsentiert, wobei der Bestellungseingang bei Ersterem klar über den Erwartungen des Marktes ausgefallen ist. Zudem werden heute Bossard (-4,0% oder -6,40 CHF) ex-Dividende von 6,00 CHF und Sika (-1,4% oder -30 CHF) ex-Dividende von 45 CHF gehandelt.

Die grössten Gewinne verzeichnen Swiss Small Cap (+10,3%), Mindset (+6,8%) und Escor (+5,0%). Wie die Handelszeitung berichtet, möchte Escor die Radio- und TV-Sender Radio 24, Capital FM, Tele Züri und Tele Bärn von Tamedia kaufen. Die deutlichsten Abgaben verzeichnen Banque Profil de Gestion (-10,6%). (awp/mc/ss)

SIX Swiss Exchange

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