TNK-BP droht mit Schadensersatz-Klage gegen BP
BP-CEO Bob Dudley.
London – Der Druck auf den britischen Ölgiganten BP nimmt im Streit um den geplanten Deal mit dem russischen Rosneft-Konzern weiter zu. Der «Financial Times» (Dienstag) zufolge wollen die bisherigen russischen Geschäftspartner BP auf bis zu 10 Milliarden Dollar Schadensersatz verklagen, wie die Zeitung aus dem Umfeld von TNK-BP erfahren hat.
Das Konsortium AAR, mit dem die Briten seit Jahren das Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP betreiben, will das Geschäft mit Rosneft unbedingt verhindern. Zu Jahresbeginn hatten BP und der russische Staatskonzern Rosneft eine Kooperation bei der Ölförderung im Nordpolarmeer angekündigt, die allerdings derzeit gerichtlich untersagt ist. Zudem ist ein Aktientausch im Wert von 16 Milliarden Dollar vorgesehen.
BP soll Aktionärsvereinbarungen gebrochen haben
Dafür wird die Zeit allerdings knapp, die Frist läuft an diesem Donnerstag (14. April) ab. Auch dagegen gibt es eine einstweilige Verfügung. AAR, zu dem die Milliardäre Michail Fridman, Viktor Vekselberg, German Chan und Len Blavatnik gehören, sieht sich bei dem Geschäft zwischen Rosneft und BP übergangen. Ihre Schadensersatzforderung begründen sie damit, dass BP Aktionärsvereinbarungen des Gemeinschaftsunternehmens TNK-BP gebrochen hat. Darin ist nach Lesart von AAR festgelegt, dass der gemeinsame Verwaltungsrat einem neuen Öl- und Gasprojekt eines der Partner in Russland vorher zustimmen muss. (awp/mc/ps)