Aktienfokus: Meyer Burger schwächer nach Übernahmeplan
Zürich – Die Aktien der im Solarbereich tätigen Meyer Burger tendieren im frühen Handel am Montag schwächer. Das Unternehmen unterbreitete vor Börseneröffnung den Aktionären des deutschen Solar-Maschinenbauers Roth & Rau ein freiwilliges Übernahmeangebot. Die Marktteilnehmer bewerten die Übernahme zwar als strategisch sinnvoll, den Kaufpreis beurteilen sie indes als hoch.
Die Titel von Meyer Burger, die mit einem Minus von 1,4% den Handel am Montag aufgenommen haben, verlieren bis gegen 9.35 Uhr 4,1% auf 39,80 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert 0,28% tiefer. Meyer Burger besitzt bereits 11,3% an Roth & Rau und offeriert den Aktionären in einem öffentlichen Angebot 22 EUR für die noch nicht in ihrem Besitz befindenden Aktien. Roth & Rau selbst begrüsst das Angebot und hat bereits einen Vertrag über einen Unternehmenszusammenschluss mit dem Unternehmen unterzeichnet. Meyer Burger will mit diesem Schritt das Technologieportfolio entlang der Wertschöpfungskette in der Photovoltaik erweitern und die Lücke zwischen Wafer- und Modulherstellung schliessen.
ZKB: Offerierter Übernahmepreis «moderat»
Deutsche Analysten, wie beispielsweise Erkan Aycicek von der LBBW, bewerten die Übernaheofferte aus Sicht der Aktionäre von Roth & Rau als attraktiv. Anders wird die Akquisition aus Sicht der Anteilseigener von Meyer Burger beurteilt. Die Transaktion werde sicherlich die Qualität der Bilanz von Meyer Burger in Mitleidenschaft ziehen, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Der Preis, auch wenn die Übernahme strategisch Sinn mache, sei hoch und stelle den Konzern vor Herausforderungen. Als moderat bezeichnet dagegen die ZKB den offerierten Übernahmepreis, die den strategischen Sinn dieser Transaktion ebenfalls positiv beurteilt. Er gehe in des davon aus, dass der Markt den Verwässerungseffekt durch die tiefere operative Performance von Roth & Rau in der Vergangenheit nicht allzu freudig aufnehmen werde, schreibt Analyst Richard Frei. (awp/mc/ps)