CH-Ausblick: Wenig verändert – Notenbanken im Blickpunkt
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag wenig verändert eröffnen. Die US-Vorgaben seit Börsenschluss in Europa sind moderat negativ. Die Blicke sind am heutigen Handelstag allerdings auf die Notenbanken gerichtet. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am frühen Nachmittag ihre Zinsentscheidung bekanntgeben, wobei einhellig eine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte erwartet wird. Dagegen dürfte die britische Notenbank ihren Leitzins unverändert lassen.
Am späten Mittwochabend hatte zudem Portugal die Europäische Union offiziell um Finanzhilfe ersucht. Die Märkte hatten bereits seit Wochen auf deutliche Worte aus Portugal gewartet. Der Entscheid dürfte denn auch mit einer gewissen Erleichterung aufgenommen werden. Vor allem Finanzwerte könnten darauf reagieren, hiess es. Von den Schweizer Unternehmen gibt es nur wenige Neuigkeiten.
Um 08.20 Uhr steht der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,05% tiefer bei 6`439,99 Punkten.
Die meisten Werte stehen vorbörslich um 0,1% bis 0,2% tiefer. Minim deutlichere Abschläge zeigen die Finanzwerte, die am Vortag noch klar zugelegt hatten. So stehen vor allem die Grossbankenwerte UBS etwas überdurchschnittlich im Minus, ebenso wie Swiss Re, nachdem sich die Titel des Rückversicherers sich am Vortag noch um 3% verteuert hatten.
Novartis hat den Verkauf der Rechte an seinem Medikament Elidel an das schwedische Pharmaunternehmen Meda bekanntgegeben. Es erhält daraus eine Zahlung von 420 Mio USD. Branchenkollegin Roche konnte positive Phase II-Studienresultate für seinen Wirkstoff T-DM1 bei Brustkrebs bekanntgeben.
Die Bankanalysten von Nomura erwarten im laufenden Jahr Druck auf die europäische Nahrungsmittelindustrie unter anderem wegen steigenden Rohmaterialpreisen, was sich auch auf Nestlé auswirken dürfte. Sie bleiben denn auch bei ihrem Rating «Reduce».
Auch Transocean werden leicht tiefer gesehen, nachdem die Valoren an der US-Börse leicht verloren hatten. In der Financial Times wurde über neue Vorwürfe gegen das Ölunternehmen wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko berichtet.
Syngenta stehen vorbörslich unverändert, nachdem der Basler Konzern eine Forschungszusammenarbeit mit Bayer Cropscience bekanntgeben konnte. Demnach werden die beiden Unternehmen bei der Soyabohnen-Entwicklung zusammenarbeiten.
Clariant gab die Ausgabe von bis zu 23,02 Mio neue Aktien für die Übernahme der Süd-Chemie bekannt. Die Aktionäre hatten den Verwaltungsrat Ende März ermächtigt, bis spätestens Ende März 2013 das Aktienkapital um maximal 85 Mio Aktien zu erhöhen.
Im breiten Markt dürften die Sulzer-Aktien im Blickpunkt stehen. Das Unternehmen plant die Übernahme des Flow-Solutions-Geschäfts der schwedischen Pumpenanbieters Cardo. Der Umsatz des Bereichs wird mit rund 463 Mio CHF beziffert. (awp/mc/ss)