CH-Schluss: Leicht im Plus – Deutsche Konjunkturdaten stützen

CH-Schluss: Leicht im Plus – Deutsche Konjunkturdaten stützen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch leicht im Plus geschlossen. Nachdem die Indizes am Vormittag zeitweise noch leicht ins Minus gerutscht waren, drehten sie am Mittag angesichts starker Auftragseingänge der deutschen Industrie sowie einer positiv verlaufenen Anleihenauktion von Portugal wieder klar ins Plus. Am Nachmittag boten auch freundlich tendierende US-Märkte Unterstützung. Auch die Verunsicherung wegen der Katastrophe in Japan sei in den Hintergrund gerückt, hiess es am Markt.

Weiterhin warteten die Marktteilnehmer allerdings auch den Zinsentscheid der EZB am Donnerstag ab. An der Schweizer Börse konnten vor allem Finanzwerte deutlich zulegen, während die defensiven Werte Abgaben erlitten.

Der SMI schloss mit einem Plus von 0,2% auf 6’443,06 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,28% auf 1’030,85 Punkte. Der breite Swiss Performance Index (SPI) verbesserte sich um 0,09% auf 5’876,73 Zähler.

Als stärkste Gewinner gingen die Titel der Swiss Re (+3,0%) aus dem Handel. In einer Sektorstudie rechnet die UBS aufgrund der Naturkatastrophen im laufenden Jahr mit einer Verbesserung beim Preisumfeld für die Rückversicherungsbranche. Damit dürften diese in einigen Jahren ihre Verluste aus den Naturkatastrophen wettgemacht haben. Deutlich im Plus schlossen auch die Titel der Branchennachbarn Swiss Life (+1,7%), ZFS (+1,1%) und Baloise (+0,8%).

Auch die Grossbanken zählten zu den klaren Gewinnern: CS legten 2,1% und UBS noch 1,7% zu. In einer Analystenstudie zum europäischen Bankensektor würden die zukünftigen scharfen Eigenmittelvorschriften der Schweizer Grossbanken als klarer Wettbewerbsvorteil vor der Konkurrenz gesehen, hiess es bei Händlern. Julius Bär legten 1,6% zu.

Mit Gewinnen schlossen auch die Aktien von Logitech (+1,7%), die damit erstmals seit dem Einbruch wegen der Gewinnwarnung am vergangenen Freitag wieder zulegen konnten. Kühne+Nagel (+0,5%) erhielten vom Kommentar eines Kepler-Analysten Auftrieb, welcher die Abdeckung der Aktie mit der Einstufung «Buy» wieder aufnahm.

Noch leicht im Plus schlossen Sonova (+0,1%). Das von den Insider-Vorwürfen und den Management-Abgängen erschütterte Unternehmen hat an einer wichtigen amerikanischen Hörgerätekonferenz verschiedene neue Produkte vorgestellt. Es müsse nun wieder Ruhe in das Unternehmen einkehren, wozu die Lancierung neuer innovativer Produkte beitragen könne, kommentierten die Analysten der ZKB dazu.

Tiefer tendierten dagegen defensive Werte, darunter Swisscom (-0,3%) und die schwergewichtigen Nestlé (-0,4%). Bei den Pharmatiteln verloren Roche 0,1% und Novartis gaben 0,5% nach. Syngenta (-1,2%) verloren deutlich nachdem die US-Konkurrentin Monsanto Umsatz- und Gewinnzahlen vorlegte, die unter den Analystenerwartungen ausgefallen waren.

Zu den Schlusslichtern unter den Blue Chips gehörten Actelion (-2,4%), wo der Machtkampf im Vorfeld der Generalversammlung weiter Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das Unternehmen gab die Nomination des ehemaligen GlaxoSmithKline-CEO Jean-Pierre Garnier und Robert Bertolini zur Wahl in den Verwaltungsrat bekannt. Ein noch stärkeres Minus verzeichneten allerdings die im SLI notierten Weatherford (-4,1%).

Im breiten Markt verloren die Aktien von Gategroup (-7,2%) stark, nachdem CEO Guy Dubois überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben hatte. Nach dem kürzlich aufgedeckten Betrugsfall übernehme er dafür die Verantwortung, teilte er mit. Walter Meier (-5,2%) gaben ebenfalls deutlich nach. Das Unternehmen hatte eine Übernahme in Grossbritannien bekanntgegeben.

Abgesackt sind die Aktien von Global Natural Resources (GNR) (-10,1%), nachdem die designierte Buchprüfungsgesellschaft das Mandat für die Beteiligungsgesellschaft abgelehnt hat. Nun soll ein Gericht über die nächsten Schritte befinden. Die Börsen-Newcomerin Peach Property präsentierte ihre Ertragszahlen: Die Aktie schloss allerdings unverändert. (awp/mc/ps)

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