Fusion der Börsen von Singapur und Sydney vor dem Platzen

Fusion der Börsen von Singapur und Sydney vor dem Platzen

Wayne Swan, australischer Finanzminister.

Sydney – Die Übernahme der Börse ASX in Sydney durch den Handelsplatz SGX in Singapur steht vor dem Scheitern. Das Angebot der Asiaten sei «nicht im nationalen Interesse», sagte der australische Finanzminister Wayne Swan am Dienstag.

Die beiden Börsenbetreiber hatten geplant, mit der Fusion eine der grössten Börsen der Welt zu schaffen. Swan kündigte an, die Regierung wolle das ablehnende Statement der Aufsichtsbehörde Foreign Investment Review Board unterstützen. SGX hatte für die Aktien der ASX aus Sydney 8,4 Milliarden australische Dollar (5,9 Mrd Euro) in bar und Aktien geboten. Nach Angaben aus Singapur wäre die kombinierte ASX-SGX Ltd der fünftgrösste Börsenbetreiber der Welt. Hier wären 2700 Unternehmen aus 20 Ländern gelistet, darunter 200 aus China und Hongkong.

Skepsis in Australien
Die Börse von Sydney unterstützt die Übernahmeplane – im Gegensatz zur australischen Politik. Bei der Bekanntgabe des Angebots im Oktober hatten die beiden Handelsplatz-Betreiber geschrieben: «Singapore Exchange Limited und ASX Limited kombinieren (ihre Geschäfte), um die beste Börse im Asien-Pazifik-Raum zu schaffen – dem Herzen des Weltwirtschaftswachstums». Angesichts der Skepsis in Australien hatte die SGX zwischenzeitlich angeboten, den Australiern die Hälfte der Sitze im Direktorium der fusionierten Börse zu überlassen. Trotzdem herrscht in Australien die Meinung vor, die Asiaten planten keine Fusion gleichstarker Unternehmen, sondern eine Übernahme. (awp/mc/ps)

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