EU-Schluss: Überwiegend kleines Plus

EU-Schluss: Überwiegend kleines Plus

London – Kursgewinne bei Technologiewerten nach starken Oracle-Zahlen haben den wichtigsten europäischen Börsen am Freitag über weite Strecken Auftrieb gegeben. Allerdings gewannen kurz vor Handelsschluss die vorsichtigen Anleger wieder die Oberhand, so dass letztlich nur jeweils ein kleines Plus übrig blieb. Grund dafür waren laut Händlern andauernde Sorgen über das Ausmass der atomaren Katastrophe in Japan, über Kampfhandlungen in Libyen sowie die Schuldenkrise in der Eurozone.

Der EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,05 Prozent auf 2.911,33 Punkte. Im Wochenverlauf legte er damit etwas mehr als vier Prozent zu. Der britische FTSE 100 gewann 0,34 Prozent auf 5.900,76 Punkte und stieg damit im Wochenverlauf um etwas mehr als drei Prozent. Der Cac 40 in Paris ging am Freitag mit einem Aufschlag von 0,09 Prozent auf 3.972,38 Punkte ins Wochenende.

Im Fokus an den Märkten stand der US-Softwarekonzern Oracle. Dieser hatte am Donnerstag nach US-Börsenschluss Analysten und Anleger mit starken Zahlen zum dritten Geschäftsquartal und einem über den Erwartungen liegenden Ausblick auf das laufende vierte Quartal überzeugt. Das hob weltweit die Stimmung im Technologiesektor. So profitierten unter anderem auch die Papiere des Oracle-Konkurrenten SAP mit plus 1,87 Prozent.

In London gewannen Invensys 3,49 Prozent auf 350,841 Pence und waren damit Spitzenwert im FTSE 100. Sie profitierten laut Händlern vor allem davon, dass es dem Technologie-Unternehmen gelang, die Anleger hinsichtlich des bevorstehenden Vorstandschefwechsels zu beruhigen. Tags zuvor hatte die Aktie darunter gelitten, dass Chef Ulf Henriksson mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurückgetreten war.

Bankenwerte entwickelten sich erneut unterdurchschnittlich. Vor allem die Aktien spanischer Banken litten weiterhin darunter, dass die Ratingagentur Moody’s am Donnerstag die Einstufung der Kreditwürdigkeit von zahlreichen Finanzinstituten aus Spanien gesenkt hatte. BBVA büssten als Schlusslicht im Auswahlindex der Eurozone 1,24 Prozent auf 8,947 Euro ein und Banco Santander gaben um 0,93 Prozent nach auf 8,524 Euro.

Ein positiver Analystenkommentar von Exane BNP verhalf derweil der Aktie der französischen Bank Credit Agricole zu einem Plus von 2,01 Prozent auf 12,175 Euro, womit sie die Spitze im EuroStoxx 50 einnahm. Die Risiken der französischen Grossbanken seien handhabbar und in seinen Prognosen bereits berücksichtigt, schrieb Analyst Guillaume Tiberghien in einer Branchenstudie und nahm das Papier der Credit Agricole mit «Outperform» und einem Kursziel von 16,70 Euro in seine Bewertung auf. (awp/mc/upd/ps)

Euronext

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