Toyota muss Modellstart in Japan verschieben

Toyota muss Modellstart in Japan verschieben
Toyota-Konzernchef Akio Toyoda.

Toyota-CEO Akio Toyoda.

Tokio – Die Katastrophe in Japan wird zu einer immer grösseren Bürde für den weltgrössten Autokonzern Toyota : Weil die meisten Fabriken weiterhin stillstehen, verzögert sich der Verkaufsstart des neuen Prius-Hybridvans im Heimatland. Der Termin Ende April sei nicht mehr zu halten, sagte eine Firmensprecherin am Mittwoch dem Branchenblatt «Automotive News». Wann der Wagen nun eingeführt wird, konnte sie nicht sagen.

Es ist das erste Mal, dass eine Markteinführung wegen des Bebens und seiner Folgen verschoben werden muss. Toyota hat wie die Konkurrenten Mühe, Teile herbeizuschaffen. Transportwege sind zerstört, Fabriken von Zulieferern beschädigt. Zudem war die Industrie von der Regierung aufgerufen worden, Strom zu sparen. Über allem schwebt nun auch noch die Sorge vor dem Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima I. Toyota wird seine Endmontagewerke nach eigener Auskunft frühestens in der kommenden Woche wieder in Betrieb nehmen. Doch selbst dieses Datum ist unsicher. «Eine Entscheidung, wann die Produktion wieder aufgenommen wird, muss noch getroffen werden», hatte der Konzern am Dienstag in New York mitgeteilt.

Stillstand seit 14. März
Seit dem 14. März stehen die Toyota-Fabriken still. Lediglich die Ersatzteil-Produktion sowie die Teileproduktion für die ausländischen Endmontagewerke laufen wieder. Deshalb bekommen Kunden in Deutschland auch kaum etwas von den Engpässen mit: Der Grossteil der in Europa oder den USA verkauften Toyota stammt wie auch bei der Konkurrenz aus Werken in der Region. Eine Ausnahme ist der beliebte Hybridwagen Prius, der komplett in Japan gefertigt wird. Hier sitzen auch die wichtigsten Zulieferer, etwa für die Batterien. Der neue Prius-Van mit kombiniertem Elektro- und Verbrennungsmotor soll später im Jahr auch in Europa und den USA an den Start gehen. Die Firmensprecherin sagte, daran werde sich nichts ändern. (awp/mc/ss)

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