US-Eröffnung: Verluste – Europäische Finanzkrise, Japan, Nahost
New York – Die europäische Finanzkrise ist zurück auf der Agenda und hat am Mittwoch die Wall Street im frühen Handel belastet. Die Themen der vergangenen Tage wie die Naturkatastrophe in Japan, Sorgen um einen atomaren GAU und die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten und Nordafrika hatten derweil nach wie vor Bestand. Der Dow Jones Industrial fiel im frühen Geschäfts wieder unter die 12.000 Punkte-Marke. Zuletzt gab der US-Leitindex 0,36 Prozent nach auf 11.975,64 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index büsste 0,75Prozent ein auf 1.284,05 Punkte. Der Nasdaq Composite Index setzte um 0,84 Prozent zurück auf 2.661,31 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,95 Prozent auf 2.236,58 Punkte.
Die Krise im hoch verschuldeten Euro-Land Portugal spitzt sich einen Tag vor dem EU-Gipfel zu: Der Chef der Minderheitsregierung, der Sozialist Jose Socrates, hat erneut mit Rücktritt gedroht. Sollte das Parlament das neueste Sparprogramm am Mittwoch wie erwartet ablehnen, werde er nicht mehr regierungsfähig sein, sagte Socrates bei einem dreistündigen Krisentreffen der Sozialistischen Partei Dienstagnacht in Lissabon. Über das neueste Sparpaket – schon das vierte in einem Jahr – sollte am Mittwoch im Parlament debattiert werden. Mindestens vier Oppositionsparteien haben Resolutionen angekündigt. Eine Ablehnung des Programms galt in Lissabon als nahezu sicher.
Darüber hinaus ist die Lage im japanischen AKW Fukushima nach wie vor angespannt und die Auseinandersetzungen in Nahost drohen sich auszuweiten, was ebenfalls für Druck am Markt sorgte.
Auf Unternehmensseite fiel an diesem Mittwoch dem LED-Konzern Cree die Veröffentlichung schlechter Nachrichten zu. Der Hersteller von LED-Beleuchtungen warnte bereits vor Handelsbeginn, im dritten Quartal die Umsatzerwartungen nicht erfüllen zu können. Die Aktien fielen um 7,51 Prozent auf 45,32 US-Dollar. UBS-Analyst Stephen Chin schrieb in einem ersten Kommentar, dafür seien der Preisdruck und eine kurzfristig sinkende Nachfrage verantwortlich. Dafür rechne der LED-Hersteller für das kommende Quartal mit einem deutlichen Umsatzzuwachs
Etwas fester präsentierten sich die Aktien von AOL. Händler verwiesen auf eine Hochstufung durch die UBS. Analyst Brian Pitz hatte die Aktien der vom Medienkonzern Time Warner abgespaltenen Internet-Tochter von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft. Er gehe davon aus, dass sich AOLs Strategie, sich auf Premium-Content und hochwertige Werbung zu konzentrieren, auszahlen dürfte. Ein Plus verzeichneten auch die Aktien von ConocoPhillips . Sie zogen um 1,04 Prozent auf 78,02 US-Dollar an. Der Konzern kündigte an, sich von Geschäftsbereichen trennen zu wollen, die nicht zum Kerngeschäft zählen.
Abwärts ging es für die Aktien der Bank of America. Sie verloren am Dow-Ende 3,53 Prozent auf 13,39 Dollar. Die US-Notenbank stellt sich gegen die Pläne des Finanzinstituts, die Dividende in der zweiten Jahreshälfte anzuheben. JPMorgan gaben im Schlepptau ebenfalls nach. (awp/mc/ss)
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