OC Oerlikon: Umsatz 2010 steigt um ein Viertel

OC Oerlikon: Umsatz 2010 steigt um ein Viertel

OC Oerlikon-CEO Michael Buscher.

Zürich – OC Oerlikon hat die Auswirkungen der Wirtschaftskrise abgeschüttelt und schreibt nach zwei Verlustjahren wieder schwarze Zahlen. Der Umsatz stieg um ein Viertel, wobei Asien der Hauptumsatztreiber war. Die Schulden sanken deutlich, und das Restrukturierungsprogramm wurde mehr als ein halbes Jahr früher als geplant abgeschlossen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Industriekonzern mit einem weiteren Umsatzplus.

Im abgelaufenen Jahr stieg der Umsatz um 25% auf 3’601 Mio CHF. Der Auftragseingang wird mit 4’520 Mio CHF (+51%) ausgewiesen, der Auftragsbestand mit 1’702 (VJ 997) Mio CHF. Der EBIT liegt bei 51 Mio CHF, nach einem Verlust von 589 Mio CHF im Vorjahr. Unter dem Strich schaffte das Unternehmen es wieder, schwarze Zahlen zu schreiben. Der Reingewinn beträgt 5,0 Mio CHF, nach einem Minus von 592 Mio CHF, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung heisst. Eine Dividende ist aber nicht vorgesehen. Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen. «Die konsequente Umsetzung unserer operativen und strategischen Massnahmen zahlen sich aus», kommentiert OC Oerlikon-CEO Michael Buscher den Geschäftsverlauf. Die Profitabilität habe sich schneller als geplant verbessert.

Restrukturierung früher als geplant abgeschlossen
Früher als geplant sei das Restrukturierungsprogramm auf Konzernebene abgeschlossen worden. Die Restrukturierungen erzielten Kosteneinsparungen von mehr als 350 Mio CHF. Die Restrukturierungsaufwendungen beliefen sich 2010 auf 49 (VJ 107) Mio CHF. Im laufenden Jahr sollen Restrukturierungskosten von etwa 10 Mio CHF anfallen. Im grössten Segment Textile wurde ein EBIT von 21 Mio CHF (VJ Verlust von 424 Mio) erzielt. Der Bestellungsbestand stieg um mehr als das Doppelte auf 1’197 Mio CHF. Der Umsatz erhöhte sich um nahezu 60% auf 1’653 Mio CHF, was auf das starke Wachstum in Asien, in erster Linie in China, zurückzuführen sei.

Niedrigeren Auftragseingang für Textile erwartet
Aufgrund der ausserordentlich hohen Nachfrage im Jahr 2010 erwartet Textile für 2011 einen niedrigeren Auftragseingang. Unterstützt vom hohen Auftragsbestand rechnet das Segment im kommenden Jahr mit einem weiteren Umsatzwachstum und einer Verbesserung der Profitabilität. Im Segment Drive Systems verbesserten sich die Bestellungseingänge um rund 40% auf 792 Mio CHF und der Bestellungsbestand wuchs um knapp 50% auf 137 Mio CHF an. Der Umsatz erhöhte sich um 11% auf 733 Mio CHF. Der EBIT liegt mit –27 (–50) weiterhin im Minus. Mit einem verstärkten Engagement in Indien und China sowie weiteren Sparmassnahmen will Oerlikon das Segment in die Gewinnzone führen.

Solar-Sparte auf Kurs
Die Solar-Sparte sieht Oerlikon mit der neuen ThinFab-Produktionslinie gut auf Kurs. Das Segment habe Ende 2010 von bestehenden Kunden die ersten Upgrade-Bestellungen für ThinFab-Komponenten erhalten. Der Bestellungseingang für 2010 sank jedoch um 55% auf 230 Mio CHF. Der Bestellungsbestand ging um 20% auf 255 Mio CHF zurück, der Umsatz sank um 43% auf 254 Mio CHF. Da für das erste Halbjahr 2011 mit Erstbestellungen gerechnet wird, geht die Sparte davon aus, dass der Umsatz gesteigert und der Break-even erreicht wird.

«2011 wird ein Jahr des Übergangs sein»
Das Segment Coating steigerte den Umsatz um 30% auf 422 Mio CHF. Mit der Ende 2010 übernommenen deutschen Hartec Gruppe vergrösserte das Segment seine Reichweite auf dem Markt, indem es direkten Zugang zu den speziellen Technologien für die PVD-Beschichtung von Kunststoffen erhielt. Coating rechnet für 2011 mit einem anhaltenden Wachstum und einem weiteren Anstieg der Profitabilität. In den ersten beiden Monaten 2011 verzeichnete der Gesamtkonzern eine Geschäftsentwicklung, welche den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt. In den kommenden Jahren strebt der Oerlikon Konzern an, seine bisher besten Margen zu übertreffen. «2011 wird ein Jahr des Übergangs sein, um danach das volle operationelle Potential von Oerlikon auszuschöpfen», wird CEO Michael Buscher in der Mitteilung zitiert. (awp/mc/upd/ss)

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