EU-Schluss: Leichter – Rücksetzer nach kräftiger Erholung

EU-Schluss: Leichter – Rücksetzer nach kräftiger Erholung

London – Die zuletzt kräftige Erholung der europäischen Indizes wurde am Dienstag zunächst ausgebremst. Marktteilnehmer sprachen von einem impulslosen Handel. Weder aus Japan noch aus Libyen habe es marktbewegende Neuigkeiten gegeben. Letztlich büsste der anfangs weiter erholte EuroStoxx 50 0,21 Prozent ein auf 2.854,79 Punkte. Im frühen Handel war er dank freundlicher Vorgaben der asiatischen Börsen zunächst bis auf 2.882 Punkte geklettert. In Paris schloss der Cac 40 0,30 Prozent tiefer bei 3.892,71 Punkten und der FTSE 100 verlor in London 0,40 Prozent auf 5.762,71 Punkte.

Einen Grund für Gewinnmitnahmen sahen Börsianer in Medienberichten aus dem Jemen. Demnach haben Mitglieder der Präsidentengarde Standorte der Luftwaffe in der Stadt Hudaida umstellt, nachdem deren Kommandeur die Proteste gegen Präsident Ali Abdullah Salih unterstützt hatte. Zudem teilte ein Sprecher des Ölkonzerns Total , der am Flüssiggas-Produzent Yemen LNG beteiligt ist, mit, die Unruhen im Land könnten zu Versorgungsunterbrechungen führen.

Insgesamt behauptete der Öl- und Gassektor jedoch seine Spitzenposition in der Branchenübersicht und erholte sich seit dem Tief der Vorwoche um fast 6 Prozent. Die Ölpreise drehten nach anfänglichen Kursverlusten im Nachmittagshandel wieder ins Plus. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent stieg auf 115,88 Dollar. Börsianer sahen dies als Ausdruck der Hoffnung auf eine Entspannung der Lage am Atomkraftwert Fukushima, die auch die Aussichten auf rasche wirtschaftliche Erholung verbessere. Dies könnte dann auch für eine steigende Ölnachfrage sprechen. Repsol-YPF gewannen im europäischen Leitindex 0,69 Prozent auf 23,958 Euro, Total verteuerten sich noch um 0,28 Prozent auf 41,630 Euro. Im «Footsie» waren Papiere von Cairn Energy und der BG Group mit Zuwächsen von knapp 2 und 1,62 Prozent weit vorne zu finden.

Besonders schwach tendierten dagegen Automobiltitel und Zulieferer. Die Ratingagentur Moody’s sieht die Branche neben dem Technologiesektor besonders betroffen von der Katastrophe in Japan. Am Ende des EuroStoxx lagen Siemens mit minus 1,94 Prozent auf 91,510 Euro, gefolgt von BMW-Aktien mit einem Abschlag von 1,53 Prozent auf 54,590 Euro. Noch deutlicher nach unten ging es im Cac-40 für Peugeot, Renault und Michelin. Sie versammelten sich mit Verlusten zwischen 1,99 Prozent beim Reifenhersteller und 2,73 Prozent bei Peugeot am Indexende.  (awp/mc/upd/ps)

Euronext

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