US-Schluss: Dow Jones legt zu – G7-Beschluss, Libyen
New York – Der Dow Jones hat sich am Freitag mit Kursgewinnen in das Wochenende verabschiedet. Am Markt wurden steigende Kurse im Bankensektor sowie stützende Massnahmen für den Yen und ein verkündeter Waffenstillstand in Libyen für die freundliche Entwicklung verantwortlich gemacht. Der US-Leitindex knüpfte an seine am Vortag begonnene Erholung an und schloss 0,71% höher bei 11’858,52 Punkten. Auf Wochensicht hat er sein Minus damit auf rund 1,5% reduziert. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 0,43% auf 1’279,20 Punkte. Uneinheitlich waren derweil die Vorzeichen an der Technologiebörse Nasdaq: Der Composite Index schloss 0,29% höher bei 2’643,67 Punkten, während der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,19% auf 2’221,07 Punkte nachgab.
Börsianer hoben gleich mehrere positive Faktoren hervor. Zum einen sei die Sorge um eine Eskalation in Nordafrika etwas geschrumpft, nachdem der libysche Aussenminister Mussa Kussa am Freitag die Einstellung aller Kampfhandlungen erklärte. Zum anderen habe der Beschluss der G7-Staaten, gemeinsam gegen die jüngste Aufwertung des Yen vorzugehen, die Kurse gestützt. Auch die gelockerten Restriktionen für US-Banken seien hilfreich gewesen, und aus Japan seien zumindest keine neuen Hiobsbotschaften wegen des drohenden atomaren GAUs gekommen. «Allerdings haben sich Investoren vor dem Wochenende nicht mehr allzuweit aus dem Fenster gelehnt», fügte ein Börsianer hinzu und begründete damit auch die Tatsache, dass die Indizes im Tagesverlauf etwas von ihren Höchstständen zurückgekommen waren.
In dem relativ freundlichen Umfeld mussten die Aktionäre von Nike kräftige Verluste hinnehmen. Die Aktien brachen um 9,16% auf 77,59 USD ein. Der Sportartikelkonzern hatte am Vorabend nach Börsenschluss enttäuschende Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Auch die Worte von Konzernchef Mark Parker, dass Nike jede Menge Neuheiten im Köcher habe, konnten die Anleger nicht gnädig stimmen. Auch der Solarkonzern LDK Solar hatte am Vorabend nachbörslich Ergebnisse vorgelegt. Die Papiere sackten um mehr als 8% auf 11,45 USD ab. Händler begründeten dies mit der Sorge, dass das Unternehmen beim Ausblick auf das Jahr 2011 möglicherweise zu optimistisch sein könnte.
Kräftige Kursgewinne gab es dagegen im Bankensektor. Nach der Auswertung des erneuten Stresstests hat die US-Notenbank Fed eine Reihe von Restriktionen gelockert, die sie den Instituten als Konsequenz aus der Finanzkrise auferlegt hatte. Einzelnen Banken ist es nun wieder in erlaubt, Dividenden zu zahlen oder etwa Aktien zurückzukaufen. JPMorgan und Wells Fargo kündigten daraufhin bereits steigende Rückflüsse an ihre Aktionäre an. Papiere von JPMorgan kletterten als Spitzenreiter im Dow Jones um 2,65% auf 45,74 USD. Wells Fargo rückten um 1,50% auf 31,83 USD vor. Ferner legten American Express 1,73% zu. Goldman Sachs stiegen sogar um 2,70%.
Nach oben ging es auch für die Aktien von Caterpillar, die als zweitbester Wert im Dow Jones um 1,88% auf 105,06 USD stiegen. Laut Händlern setzten die Anleger darauf, dass der Baumaschinenhersteller von den Bemühungen für einen Wiederaufbau in Japan profitieren wird. Apple-Aktien gaben dagegen um 1,19% auf 330,67 USD nach. Börsianer verwiesen auf Gerüchte, wonach es wegen der Naturkatastrophe in Japan zu Lieferengpässen bei Komponenten für das neue iPad 2 kommen könnte. (awp/mc/ps)
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