Glencore forciert Börsengang
Glencore-CEO Ivan Glasenberg.
München – Der Rohstoffhändler Glencore forciert einem Medienbericht zufolge seine Vorbereitungen für den erwarteten milliardenschweren Börsengang. Es hätten bereits Gespräche mit potenziellen Investoren und Analysten in London stattgefunden, berichtet die «Süddeutsche Zeitung» unter Berufung auf Londoner Finanzkreise. Beraten werde das Management des Schweizer Konzerns von Citigroup, Credit Suisse und Morgan Stanley.
Über einen Börsengang von Glencore wird schon seit geraumer Zeit spekuliert. Der Marktwert des Unternehmens wird auf etwa 60 Milliarden Dollar geschätzt. Wie es heisst, soll zunächst ein Minderheitsanteil von bis zu 16 Milliarden Dollar an der Börse platziert werden. Glencore selbst äussert sich bislang nicht zu den Plänen. Die «SZ» berichtet, dass ein Grossteil der Aktien den eigenen etwa 500 Management-Partnern des bislang privat geführten Unternehmens zugute kommen soll. Ausserdem werde darüber beraten, Staatsfonds wie China Investment und Quatar Investment Authority als Anteilseigner zu gewinnen.
Gerüchte über Fusion mit Xstrata
Neben einem Börsengang halten sich aber auch die Spekulationen über eine Fusion Glencores mit dem Schweizer Rohstoffkonzern Xstrata . Glencore ist bereits mit 34 Prozent an Xstrata beteiligt. Dem «SZ»-Bericht zufolge soll der bisherige Vorsitzende des Xstrata-Verwaltungsrats, Willy Strothotte, Anfang Mai seinen Posten an John Bond abgeben, der noch bis Juli Aufsichtsratsvorsitzender des britischen Telekommunikationskonzerns Vodafone sein soll. Hintergrund sei, einen Interessenkonflikt zu vermeiden, weil Strothotte bislang auch Aufsichtsratsvorsitzender von Glencore ist. Entscheidend für die Zustimmung zu einer möglichen Fusion bei Xstrata sind die weiteren Grossaktionäre, die Finanzgesellschaften Black Rock und Capital Group. (awp/mc/ss)