Studie: Ausgewogene Work-Life-Balance oberstes Anliegen
Zürich – Im internationalen Vergleich sind die Schweizer und Schweizerinnen zufrieden mit ihrer Arbeitsstelle und das oberste Anliegen ist ihnen eine ausgewogene Work-Life-Balance. Ambitionen auf einen Job auf oberster Führungsebene zeigen nur wenige – und wenn, dann sind es deutlich mehr Männer. Und auch Frauenquoten für Führungsjobs stossen auf wenig Interesse.
Dies zeigt die aktuelle Studie des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture anlässlich des internationalen Frauentags.
Arbeitnehmende mehrheitlich zufrieden mit Jobsituation
Die Mehrheit (62%) der Schweizerinnen und Schweizer sind zufrieden mit ihrer aktuellen Jobsituation und schauen sich nicht nach einer neuen Arbeitsstelle um. Dies steht im Gegensatz zur Gesamtheit aller Befragten aus der Accenture-Studie «Reinvent Opportunity: Looking Through a New Lens»: Denn nur 43% der Frauen und 42% der Männer aus 29 befragten Ländern sind zufrieden mit der aktuellen Jobsituation. Die Gründe für die Unzufriedenheit liegen in der ungenügenden Bezahlung, gefolgt von der fehlenden Weiterentwicklung innerhalb der Arbeitsstelle und den fehlenden Karrieremöglichkeiten. Das wichtigste Anliegen in ihrem heutigen Job ist allen befragten Arbeitnehmern – auch in der Schweiz – eine ausgewogene Work-Life-Balance, gefolgt von der interessanten Arbeit und der Karriere.
Job auf C-Level ist bei Frauen wenig gefragt
Bemerkenswert ist, wie hoch die Zufriedenheit der Arbeitnehmer mit dem bis heute erreichten Karrierelevel ist. Den höchsten Wert aller befragten Länder erreichte gar die Schweiz mit 78% (Internationaler Durchschnitt 56%). Gefragt nach ihren Karrierezielen nennen nur gerade Frauen 6% der Arbeitnehmerinnen in der Schweiz (Männer 18%) eine Stelle auf dem C-Level an – der Durchschnitt aller Länder beträgt (14% Frauen / 22% Männer). «Diese Haltung vieler Arbeitnehmerinnen ist fatal für Unternehmen, denen damit weniger Kandidatinnen für anspruchsvolle Führungspositionen zur Verfügung stehen», sagt Guido Scherer, Human Capital Diversity Lead bei Accenture Schweiz. «Arbeitgeber sollten nicht warten, bis ihre weiblichen Angestellten von sich aus den nächsten Karriereschritt machen wollen. Sie sollten Frauen durchaus stärker herausfordern und sie früher selektieren und aktiver mit Führungsaufgaben betrauen.»
Frauenquote stösst in der Schweiz auf wenig Interesse
Doch vor allem Frauen mit Kindern scheuen oft den Sprung ins kalte Wasser, beobachtet Scherer. «Die Rahmenbedingungen in der Schweiz machen es noch immer schwierig oder unattraktiv, Job und Familie zu vereinbaren.» Unterstützen könnte der Arbeitgeber mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, welche besser auf die Bedürfnisse von working Parents eingehen.. Eine gesetzliche Frauenquote hingegen stösst bei den Schweizerinnen auf ein mässiges Interesse: Nur 26% der befragten Teilnehmerinnen in der Schweiz wünschen sich eine staatlich regulierte Quote für Frauen in Top-Positionen. Dies ist nach England und den Nordischen Ländern (je 20%) einer der niedrigste Wert im europäischen Vergleich.
Work-Life-Balance ist wichtiger als die Karriere
Auch wenn staatliche Quoten nicht explizit erwünscht sind, gaben deutlich mehr Frauen (63%) als Männer (55%) an, dass ihre Karriere nicht auf der «Überholspur» verlaufe. Die Gründe für den langsameren Verlauf ihrer Karrieren sehen aber Frauen wie Männer primär in ihrem eigenen Bedürfnis nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance gefolgt von der fehlenden Unterstützung durch das Management. Erfolgreich Frauen erreichen wie Männer ihre Ziele primär mit grossem Arbeitseinsatz und einer hohen Präsenz. Weitere Faktoren sind ein aussergewöhnliches Talent oder auch die Fähigkeit. Aus der Studie geht heraus, dass Männer, wenn es um ihre berufliche Zukunft geht, häufiger aktiv nach Lohnerhöhungen oder Beförderungen fragen als Frauen. (Accenture/mc/ps)
Über die Studie
Anlässlich des internationalen Frauentags vom 8. März 2011 publiziert der Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture wiederum eine globale Studie mit aktuell 3’400 Teilnehmenden aus 29 Ländern – darunter auch die Schweiz. Dabei wurden mindestens 100 Personen pro Land befragt. Die Anzahl der Befragten unterteilen sich gleichmässig in Frauen und Männer. Die komplette Studie «Reinvent Opportunity: Looking Through a New Lens» kann unter www.accenture.ch bezogen werden.
Über Accenture
Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister mit rund 204.000 Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Das Unternehmen bringt umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein. Accenture erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2010) einen Nettoumsatz von 21,6 Mrd. Dollar.