CH-Ausblick: Deutlich schwächer

CH-Ausblick: Deutlich schwächer

Zürich – Die Schweizer Aktienmarkt dürfte die Sitzung vom Mittwoch mit deutlich schwächeren Kursen eröffnen. Als Grund nennen Händler vor allem die zum Teil sehr negativen Vorgaben aus den USA und Asien. So verlor die Wall Street am Vorabend wegen des zuletzt wieder stark angestiegenen Ölpreises stetig an Terrain und schloss auf Tagestief. Der Future auf den Dow Jones Industrial lag am Morgen rund 1,5% tiefer als zum Europa-Schluss am Vorabend. Auch in Asien fielen die Kurse stark. Der japanische Nikkei-225-Index etwa verlor am Mittwoch über 2,4%, Hongkong lag zur Berichtszeit knapp 2% tiefer.

Im Fokus dürften laut Marktbeobachtern weiter die politische Lage in Nordafrika bzw. im Nahen Osten und die damit zusammenhängende Entwicklung der Rohstoffpreise stehen. Sollte der Anstieg des Ölpreises in dieser Form weitergehen, könnten sich dies auf die globale Konjunktur schon bald negativ auswirken, ist die Befürchtung des Marktes. Am Nachmittag könnten noch US-Makrozahlen für Bewegung sorgen, hierzulande stehen ausserdem die beiden Blue Chips Holcim und Swiss Life nach Zahlen unter verstärkter Beobachtung.

Der von Clariden Leu vorbörslich berechnete SMI verliert um 8.10 Uhr rund 60 Punkte oder knapp 1% auf den Stand von 6’561,04 Stellen.

Als eines der letzten SMI-Unternehmen hat am Mittwoch Holcim sein Ergebnis veröffentlicht. Der Zementhersteller hat die unterschiedlichen konjunkturellen Entwicklungen in den verschiedenen Regionen der Erde zu spüren bekommen. Der Umsatz stieg in Franken nur leicht, der betriebliche Gewinn und der Konzerngewinn sanken gar. Die Aktionäre sollen trotzdem wie im Vorjahr eine Bardividende von 1,50 CHF erhalten. Die Aktie, die derzeit gut 3% unter dem Jahresendstand 2010 steht, verliert mit -1,2% vorbörslich leicht überdurchschnittlich.

Der Rückversicherer Swiss Re (-1,7%) hat ausserdem eine erste Schadensberechnung zum Erdbeben in Neuseeland vorgenommen. Er rechnet aufgrund der gegenwärtig verfügbaren Informationen aus Christchurch mit einer Belastung von ungefähr 800 Mio USD für sich, der Gesamtschaden für die Versicherungswirtschaft wird auf 6 und 12 Mrd USD veranschlagt. Damit sei das Ereignis global von grosser Bedeutung, hiess es.

Ebenfalls Zahlen präsentiert hat Swiss Life, deren Aktien im SLI-Index vertreten sind und für die vorbörslich kein Kurs vorhanden ist. Der Lebensversicherer hat seinen Gewinn mehr als verdoppelt und die Ziele bestätigt. Ausserdem spricht das Unternehmen von einem «hervorragenden» Anlageresultat. Ob dies genügen wird, der Aktie (Performance 2011 bisher +12,7%) weiteren Schub zu verleihen, muss sich zeigen.

Unterdurchschnittliche Verluste gibt es – wenig überraschend – vorbörslich für die Indexschwergewichte Nestlé, Novartis und Roche mit je ca. -0,7%. Positive News konnte Roche vermelden, bleibt sein Medikament Avastin bei Brustkrebs in der EU doch zugelassen. Überdurchschnittlich sind dagegen die Verluste bei den Bankenwerten.

Im breiten Markt könnten noch AMS und Affichage nach Zahlen im Fokus stehen. Das operativ vor allem aus den USA tätige Ölservice-Unternehmen Weatherford, deren Aktien hierzulande kotiert sind, musste ausserdem einen Buchhaltungsfehler im grösseren Stil vermelden, was die Aktie belasten könnte. (awp/mc/ss)

SIX Swiss Exchange

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