CH-Verlauf: Fester – Positive Unternehmenszahlen stützen
Zürich – Die Schweizer Börse profitiert am Dienstag von der leichten Beruhigung im arabischen Raum und den überwiegend positiv ausgefallenen Ergebnissen hiesiger Unternehmen. «Die Lage in Libyen scheint sich zu verbessern und für Gaddafi beginnt der letzte Countdown», sagte ein Händler. Die am Morgen vorgelegten Unternehmenzahlen zeichneten ein gutes Bild und zeigten, dass Geld in den Unternehmenskassen sei. «Die Dividenden werden überwiegend erhöht und die M&A-Tätigkeiten nehmen zu», so der Marktteilnehmer.
Beobachter sehen den Optimismus an die Börse zurückkehren. Die zuletzt etwas niedrigeren Kurse lockten wieder Käufer an, ist am Markt zu hören. Am Nachmittag könnten dann wiederum US-Konjunkturdaten für Bewegung sorgen. Dann legen die Ökonomen den ISM-Index Verarbeitendes Gewerbe vor, zudem werden die Bauausgaben publiziert.
Um 12.05 Uhr steht der SMI um 0,61% höher auf 6’650,85 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 0,56% auf 1’063,96 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,67% auf 5’992,34 Zähler.
Bei den Blue Chips stehen die Aktien des Ölbohrkonzerns Transocean (+3,9%) an der Tabellenspitze. Die Titel werden von einer positiven Nachricht für die Branche gestützt. Die US-Behörden haben knapp ein Jahr nach der «Deepwater Horizon»-Katastrophe erstmals wieder eine Tiefseebohrung im Golf von Mexiko genehmigt, und zwar für den Wettbewerber Noble.
Kräftig nach oben geht es dagegen bei den Titeln der Luxusgüterindustrie Richemont (+2,7%) und Swatch (+2,6%). Der Monat Januar, normalerweise bei Swatch der schwächste Monat des Jahres, sei gemessen am Umsatz der viertbeste Monat in der Geschichte des Konzerns gewesen; dies in Schweizer Franken und somit trotz des sehr schwierigen Währungsumfeldes, sagte CEO Nick Hayek im Interview mit «Le Temps».
Im Aufwind befinden sich auch Roche (+0,4%) und Novartis (+1,9%). Während bei Novartis keine Unternehmensnachrichten vorliegen, bestätigt Roche-CEO Severin Schwan an der Generalversammlung den Ausblick, den der Pharmakonzern anlässlich der Präsentation der Jahreszahlen 2010 Anfangs Februar abgegeben hat.
Der Logistikkonzerns Kühne + Nagel (-1,7%) steht mit dem Jahresergebnis im Blick. Das Unternehmen profitierte von der Erholung des Welthandels, konnte die Analystenerwartungen jedoch nicht ganz erfüllen. Lobend werden von den Analysten die neuerlichen Marktanteilsgewinne und die um fast 20% erhöhte Dividende hervor gestrichen.
SGS (+1,4%) profitieren von den jüngsten Zahlen des Konkurrenten Bureau Veritas, die die Erwartungen des Markts erfüllten. Syngenta (+0,2%) verkauft ihr Materialschutz-Geschäft an die deutsche Firma Lanxess.
Auf der Verliererseite stehen Synthes (-0,8% oder 1,00 CHF auf 126,50 CHF), die ex-Dividende von 1,80 CHF gehandelt werden.
Bei den Nebenwerten legen Georg Fischer 0,7% zu. Das Unternehmen kehrte im Geschäftsjahr 2010 wieder in die Gewinnzone zurück und steigerte den Umsatz sowie den Auftragseingang deutlich. Zudem soll wieder eine Dividende gezahlt werden. Sika (+2,6%) konnte den Reingewinn dank des Wegfalls von Restrukturierungsaufwendungen und einer Steuergutschrift überproportional steigern.
GAM (-1,5%) sind nach positiven Handelsauftakt ins Minus gerutscht. Der adjustierte Reingewinn für 2010 übertraf die Erwartungen der Analysten. Positiv aufgenommen werden zudem zunächst die Dividendenzahlung sowie das ausgeweitete Aktienrückkaufprogramm.
Uster Technologie (+4,4%) profitieren im Nachgang der Ergebnispublikation von zahlreichen positiven Analystenkommentaren und Kurszielanhebungen.
Leicht im Minus tendieren die Aktien der Kantonalbanken von Basel (-0,07%) und Genf (-0,05%), die 2010 weniger Gewinn erzielten.
Unverändert tendieren LifeWatch. Die israelische Medizinaltechnikerin verzeichnet im Geschäftsjahr 2010 aufgrund von Zahlungsverweigerungen von Krankenversicherern in den USA und einer allgemeinen Reduktion der Rückerstattunstarife einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Gewinn. (awp/mc/ps)