IHAG Kommentar: Gewinne mit Stopps absichern
Zürich – Die Aktienbörsen setzten in der letzten Woche ihren Aufwärtstrend fort. Der S&P500 gewann 1.0%, der Dax und SMI jeweils 0.8%. Die in 2011 bis anhin gebeutelten asiatischen Märkte zeigten einen Rebound, obwohl die chinesische Notenbank die Zinsen abermals erhöhte.
Bei den Rohstoffen hielt sich der Ölpreis über der Marke von USD 100/bbl, was angesichts der Spannungen im Nahen Osten wenig verwunderlich ist. Die Proteste der Bevölkerung haben sich inzwischen auf Länder wie Libyen ausgedehnt, dessen Ölexporte etwa 8% des US-Ölkonsums ausmachen. Sollten die Spannungen in dieser Region anhalten, besteht das Risiko eines raschen Anstiegs beim Ölpreis in Richtung USD 140/bbl. Damit könnte sich die Situation vom Jahre 2008 wiederholen und die Weltwirtschaft erneut in die Rezession treiben.
Goldpreise nahe am Höchstkurs
Der Goldpreis profitierte ebenfalls von den Unruhen und arbeitete sich um 1.4% nach oben. Weitere Kurstreiber waren Inflationsängste sowie eine robuste physische Nachfrage aus Asien. Der Goldpreis ist nur noch etwa 2% vom Höchst bei USD 1423/Unze von Ende Jahr entfernt und dürfte diese Marke in Kürze übertreffen. Auf der Währungsseite setzte wieder eine Flucht in den Schweizer Franken ein, was den Kurs des EUR/CHF unter die Marke von 1.30 trieb. Solange die Spannungen im Nahen Osten anhalten dürfte sich der CHF nicht markant abschwächen. Der EUR/USD bewegte sich innert Wochenfrist 0.6% nach oben und schloss bei 1.36. Wir denken, dass EUR sein Potential ausgeschöpft hat und rechnen mittelfristig mit einem stärkeren USD.
Beschleunigte Erholung in den USA?
Die Börsen lassen sich von Zinserhöhungen in China und den Protesten im Nahen Osten nicht aus der Ruhe bringen und legen den Fokus vielmehr auf die nach wie vor guten Unternehmensgewinne. In dieser Woche melden in Europa wichtige Unternehmen ihre Quartalszahlen. Dazu gehören unter anderem BASF, Allianz, Henkel und die Deutsche Telekom. Neben den guten Mikrodaten erhalten die Börsen Unterstützung von der Makrofront, besonders aus den USA. Die jüngsten Zahlen legen den Schluss nahe, dass sich die dortige Wirtschaft beschleunigt. Aus diesem Grunde erhöhte die US-Notenbank die Prognosen fürs BIP-Wachstum in diesem Jahr auf bis 3.9%, kündigte aber gleichzeitig an, an der grosszügigen Geldpolitik festhalten zu wollen. Der Treibstoff für weiter steigende Aktienbörsen wäre damit vorhanden. Allerdings ist der Markt nach den hohen Kurssteigerungen deutlich überverkauft, sodass man jederzeit mit einer Korrektur rechnen muss. Wir empfehlen bestehende Positionen mit Stopps abzusichern. Für neue Investitionen empfehlen wir Ölwerte. Der Sektor ist interessant und sichert ein Portfolio gegen den möglichen Spike im Ölpreis ab. In den USA bevorzugen wir die Aktien von Halliburton und Hess. In Europa sind die Papiere von Total attraktiv. Das französische Unternehmen hat ausreichend Reserven und es winken über die nächsten Jahr Produktionssteigerungen. Die Bewertung ist mit einem P/E 2011 von 8.5x tief, die Dividendenrendite mit 5.2% lukrativ
(IHAG/mc/hfu)