Apple: US-Regierung prüft Abo-Regeln für mobile Geräte
Apple-CEO Steve Jobs.
Washington – Unmittelbar nach der Vorstellung neuer Regeln für Abonnements von digitalen Inhalten auf den mobilen Geräten von Apple hat die US-Regierung nach Informationen der Zeitung «Wall Street Journal» eine Überprüfung eingeleitet.
Sowohl das Justizministerium als auch die US-Handelskommission (FTC) erkunden dem Bericht zufolge, ob möglicherweise Verstösse gegen das Wettbewerbsrecht vorliegen. Es handle sich um eine erste Vorprüfung, noch nicht um reguläre Ermittlungen, berichtete die Zeitung am Freitag. Die Regelung von Apple überträgt das Geschäftsmodell für Software im App Store des Unternehmens auch auf inhaltliche Angebote wie Zeitungen, Zeitschriften, Videos oder Musik. Das Abo-Modell lässt den Verlegern zwar die Möglichkeit, ihren Kunden ein Abonnement ausserhalb ihrer App (also der Software zur Nutzung der digitalen Inhalte) für das iPad oder das iPhone anzubieten. In diesem Fall müssen sie die Bestellmöglichkeit aber zusätzlich auch innerhalb der App zu mindestens den gleichen Konditionen bereitstellen.
«In-App-Käufe»
Bei diesen «In-App-Käufen» beansprucht Apple einen Anteil von 30 Prozent am Umsatz. Erfahrungsgemäss bevorzugen die meisten App-Nutzer eine Bestellung direkt in der Anwendung gegenüber dem Umweg etwa auf der Website des Anbieters. Das Apple-Modell ist auch in Deutschland auf Kritik von Zeitungs- und Zeitschriftenverlegern gestossen. Als Alternative bietet sich jetzt Google an, das am Mittwoch ein neues Bezahlsystem für digitale Abos vorgestellt hat. Dieses Modell mit der Bezeichnung «One Pass» sieht vor, dass zehn Prozent der Einnahmen an Google fliessen und die Verleger die Kontaktdaten der Abonnenten erhalten. (awp/mc/ps)