Zementhersteller Lafarge sieht Trendwende
Lafarge-CEO Bruno Lafont.
Paris – Der französische Zementhersteller Lafarge sieht nach einer Geschäftserholung Ende 2010 die Trendwende geschafft. Nach Rückgängen in den Vorquartalen legte der Umsatz im letzten Jahresviertel um neun Prozent auf knapp vier Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
Damit gab es im Gesamtjahr noch eine leichte Erlössteigerung von zwei Prozent auf 16,2 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis entspricht dies aber einem Rückgang von drei Prozent. Der operative Gewinn sank um ein Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, der Überschuss legte trotzdem um 12 Prozent auf 827 Millionen Euro zu. Für dieses Jahr äusserte sich Lafarge optimistisch. Der Konzern rechnet mit einer weltweit zwischen drei und sechs Prozent steigenden Nachfrage. Angetrieben werde das Wachstum von den Schwellenländern. Davon werde das Unternehmen dank seiner breiten internationalen Präsenz profitieren. In den Industrieländern dagegen dürfte sich die Nachfrage nur langsam erholen.
Lafarge und Anglo American legen UK-Geschäft zusammen
Fest vorgenommen hat sich der mit fast 14 Milliarden Euro verschuldete Konzern einen deutlichen Abbau der Verbindlichkeiten. Dies soll etwa über Verkäufe und eine Verbesserung der Mittelzuflüsse geschehen. Um Kosten zu sparen, wollen die Franzosen ihr britisches Baustoffgeschäft mit dem des Bergbaukonzerns Anglo American zusammenlegen, wie sie ebenfalls am Freitag mitteilten. Wegen des Volksaufstandes in Ägypten musste Lafarge nach eigenen Angaben für insgesamt sieben Tage die Arbeit einstellen. Inzwischen sei das Geschäft wieder angelaufen und nähere sich dem Niveau vor dem Umbruch an. Lafarge macht vier Prozent seiner Umsätze in dem nordafrikanischen Land. Für die Zukunft sieht der Konzern dort angesichts des Bevölkerungswachstums gute Aussichten. (awp/mc/ps)