EU setzt Einfuhrzölle für Getreide aus
EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos.
Brüssel – Wegen der Preisexplosion bei Getreide setzt die EU die Einfuhrzölle auf bestimmte Getreideprodukte für vier Monate aus. Ziel sei es vor allem, die Preise für Tierfutter zu senken, teilte die EU-Kommission am Donnerstag nach einer Entscheidung von Vertretern der 27 Mitgliedsstaaten mit.
Die Massnahme soll insbesondere Schweinezüchtern zugute kommen, die seit Monaten unter Preissteigerungen leiden. Europas Viehzüchter importieren einen Grossteil des Futters aus Nord- und Südamerika. Von nächster Woche an bis Ende Juni gilt die neue Regelung. Dabei geht es um Weichweizen und Futtergerste, wo der ermässigte Tarif für bestimmte Volumina von 12 beziehungsweise 16 Euro je Tonne wegfällt. Für einige andere Sorten wie Mais oder Hartweizen gelten schon länger Ausnahmeregeln.
Weltweit 62 MioTonnen weniger Getreide gelagert
EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos geht davon aus, dass die Preise, die weltweit sehr hoch seien, auf dem europäischen Weizenmarkt nun sinken. «Wir sind verpflichtet, alles zu unternehmen, um die Situation zu erleichtern», sagte der Kommissar. Hintergrund für die Preissteigerungen bei Getreide ist laut EU-Kommission, dass 2010/2011 die Lagerbestände weltweit um 62 Millionen Tonnen niedriger sein werden als im Vorjahreszeitraum. (awp/mc/ss)