Jeder dritte Firmenkonkurs im Januar eine Karteileiche
St. Gallen – Die Schweizer Handelsregisterämter räumen auf: Von den im Januar 564 eröffneten Firmenkonkursen betraf ein Drittel Karteileichen, also Firmen, die nicht mehr aktiv sind. Pleite gingen 372 Firmen und damit deutlich weniger als im Januar 2010.
Der Rückgang der Konkurse wegen Insolvenz gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt 16,4%, teilte die Gläubigervereinigung Creditreform am Donnerstag mit. Wegen der Aufräumaktion bei den inaktiven Firmen stieg die Zahl der Firmenkonkurse aber insgesamt um 2,5%. Seit Anfang 2008 können die Handelsregisterämter bei inaktiven Firmen via Konkurseröffnung Remedur schaffen. Nach Angaben von Creditreform setzen nun auch bisher zurückhaltende Kantone die Gesetzesänderung durch – die Zunahme gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt satte 83%.
Pleitegeier kreist vor allem über dem Tessin
Privatkonkurse registrierte Creditreform 445, knapp mehr als im Januar 2010. Die Zahl aller Konkurseröffnungen lag bei 1’009. Das sind 2,4% mehr als im Vorjahresmonat. Dabei stiegen die Insolvenzen im Kanton Tessin deutlich, in der Zentralschweiz leicht und im Rest der Schweiz sanken sie. Nicht nur die Konkurs gegangenen Firmen zählt Creditreform, sondern auch die Neugegründeten. Hier war der Start ins Jahr fulminant: 3’151 Firmen wurden neu ins Handelsregister eingetragen. Nur im Januar 2008 war die Zahl höher. Gegenüber dem Januar 2010 beträgt der Zuwachs 14,4%. (awp/mc/ps)