Aktienfokus: Swisscom durch Fastweb belastet
Zürich – Die Aktien der Swisscom müssen am Donnerstag arg Federn lassen. Sowohl das Jahresergebnis 2010 wie auch der Ausblick auf das laufende Jahr fielen unter den Erwartungen aus. Belastend wirkt sich insbesondere die italienische Tochter Fastweb aus. Mit 21 CHF blieb zudem auch der Dividendenvorschlag hinter den Hoffnungen zurück.
Swisscom verlieren bis 10.45 Uhr 4,2% auf 415,20 CHF. Das bisherige Tagestief wurde bei 412,20 CHF erreicht. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI notiert zur Berichtszeit 0,2% tiefer. Die Analysten zeigen sich in ihren ersten Reaktionen vom Jahresabschluss 2010 nur bedingt überzeugt. Die ausgewiesenen Zahlen blieben auf allen Ebenen der Erfolgsrechnung hinter den Erwartungen zurück. Mit den Zahlen 2010 kann Swisscom auf den ersten Blick nicht überzeugen, schreibt beispielsweise die ZKB. Auch für die Bank Vontobel blieb das Ergebnis klar unter den Erwartungen.
Unbefriedigende Performance
Die Ursache für die unbefriedigende Performance orten alle Analysten bei der italienischen Tochter Fastweb. Das Ergebnis in Italien sei nebst dem bereits bekannten Sonderabschreiber von 70 Mio EUR durch weitere Sonderfaktoren belastet worden. Dies, zusammen mit dem schwachen Euro, habe zum deutlich tieferen Umsatz und EBITDA geführt, was das ganze Swisscom-Ergebnis belastet habe, begründet die ZKB. Ähnlich tönt es von Morgan Stanley: Die Schwäche des Ergebnisses im vierten Quartal sei sowohl auf Umsatz- wie auch auf EBITDA-Ebene durch Fastweb verursacht. In der Schweiz habe die Swisscom dagegen gut und wie erwartet gearbeitet, sind sich die Analysten einig.
Auch Ausblick 2011 unter Erwartungen
Auch im laufenden Jahr wird die Tochter Fastweb erneut als Belastung gesehen. Der Ausblick für 2011 sei unter den Erwartungen ausgefallen, moniert Morgan Stanley. Auch dafür sei Fastweb der Grund, schreibt die ZKB dazu. Nicht ganz überzeugt zeigen sich die Analysten auch von der von Swisscom angekündigten Beschleunigung bei Fastweb ab 2012. Morgan Stanley denkt nicht, dass der Markt dies im gegenwärtigen Umfeld in den Aktienkurs einpreisen werde. Auf wenig Begeisterung am Markt stösst zu guter Letzt auch die «nur» um 1 auf 21 CHF angehobene Dividende. Viele Investoren haben hier mit mehr gerechnet und sind entsprechend enttäuscht. (awp/mc/ps)