Aktienfokus: Nobel Biocare nach CEO-Wechsel höher eröffnet
Der designierte CEO Richard Laube soll die Zähne bei Nobel wieder richten.
Zürich – Die Aktien von Nobel Biocare haben die Sitzung vom Mittwoch deutlich höher eröffnet. Der Zahnimplantate-Hersteller hat vorbörslich den Wechsel auf dem CEO-Posten – und zwar von Domenico Scala zum früheren Nestlé-Manager Richard Laube – bekannt gegeben. Am (morgigen) Donnerstag sollen dann noch die Jahreszahlen 2010 (inklusive Bilanz-Medienkonferenz) folgen.
Das Papier hat 5,5% höher eröffnet, um 09.15 Uhr steht es noch 4,5% höher auf dem Stand von 19,44 CHF (bisheriges Tageshoch 20,78 CHF). Die Volumen sind sehr hoch, bereits nach 15 Minuten sind über 1,3 Million Papiere gehandelt, im Durchschnitt der letzten Wochen waren es täglich gut 1,5 Mio. Die Aktie notierte mit dem heutigen Kursanstieg über 15% höher als zu Jahresbeginn. Im Vergleich zum temporären Höchststand Anfang 2010 sind es allerdings immer noch mehr als 40% weniger, im Vergleich zum Höchst im Frühling 2007 (rund 90 CHF) gar über 80% weniger.
Übergangsphase dürfte andauern
Die Analysten der Bank Vontobel glauben, dass die Investoren die News in einer ersten Reaktion positiv aufnehmen werden. Allerdings müsse davon ausgegangen werden, dass die Übergangsphase, in der sich Nobel noch immer befinde, mindestens ein weiteres Jahr dauern werde. Die ZKB «begrüsst» den Schritt, erwartet aber nun, dass dem neuen CEO «Zeit gegeben werde, um den Turnaround endlich zu schaffen, Marktverluste und Mitarbeiterabgänge zu stoppen».
Enttäuschung nicht auszuschliessen
Wegelin meint, das Sesselrücken könnte Anzeichen dafür sein, dass die Probleme beim Turnaround-Kandidaten doch grösser seien als bislang angenommen. Ob Richard Laube die Zähne bei Nobel wieder richten könne, dürfte von den Investoren kritisch verfolgt werden. Das Augenmerk der Aktionäre richte sich vorerst aber auf die Geschäftszahlen. Der Umsatz könnte tiefer als im Vorjahr ausfallen und es sei fraglich, ob Nobel vom Marktwachstum im vierten Quartal habe profitieren können, so die Wegelin-Marktbeobachter. Eine Enttäuschung könne jedenfalls nicht ausgeschlossen werden. (awp/mc/ss)