CH-Schluss: SMI dank Nestlé etwas fester
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag mit etwas festeren Kursen abgeschlossen. Der Leitindex SMI erhielt vom Index-Schwergewicht Nestlé kräftige Unterstützung. Gesucht waren aber auch einige Finanzwerte, während die Abgaben in Roche und in Zyklikern auf die Entwicklung des Gesamtmarktes drückten. In der zweiten Handelshälfte hatten enttäuschende Detailhandelsumsätze aus den USA die Kurse von konjunktursensitiven Aktien belastet.
Bei den Blue Chips waren Unternehmensnachrichten am Berichtstag Mangelware, dies wird sich im weiteren Verlauf Woche ändern. Clariant und Synthes präsentieren am Mittwoch die Geschäftszahlen für 2010. ABB, Actelion, Nestlé, Swisscom, Swiss Re sowie Nobel Biocare folgen am Donnerstag mit Angaben zum abgelaufenen Jahr.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Dienstag mit 0,37% im Plus bei 6’690,90 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann am Ende mit 0,14% auf 1’075,54 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,28% auf 6’008,18 Stellen.
Das Blue-Chips-Segment war von den Kursgewinnen der Nestlé-Aktien (+1,7%) geprägt, die im Vorfeld der am Donnerstag zur Publikation anstehenden Jahreszahlen stark zulegen konnten. Mit dem guten Quartalsausweis des Konkurrenten Danone sei Vorfreude auf den bevorstehenden Nestlé-Ausweis aufgekommen, hiess es in Handelskreisen. Danone steigerte trotz stark gestiegener Rohstoffkosten den Gewinn und rechnet im laufenden Jahr mit einem weiteren Margenanstieg. Auf der anderen Seite hatte der Verkauf der Nestlé-Beteiligung durch Berkshire Hathaway kaum einen Einfluss auf die Kursentwicklung.
Auch Synthes (+1,8%) und Clariant (+1,5%) waren im Vorfeld der Zahlenpublikation gesucht. Dagegen büssten Actelion (-1,9%) stark an Wert ein. Nobel Biocare gewannen 0,9% dazu. Die Aktien der Konkurrentin Straumann verteuerten sich im breiten Markt dank überzeugenden Geschäftszahlen um 3,9%.
Die grössten Gewinne im SMI/SLI erzielten Lonza (+3,3%). Die Aktien profitierten von einer «Kaufempfehlung» durch die Bank Jefferies. Givaudan stiegen um 1,0%, nachdem die britische Bank HSBC die Einstufung auf «Overweight» angehoben hatte.
Zu den Gewinnern gehörten auch die Bankenwerte UBS (+0,5%), Julius Bär (+0,6%) und vor allem Credit Suisse (+0,9%). Damit konnten CS die Gewinne des Vortages noch ausweiten. Bei den Anlegern komme die Emission von «Cocos» zur Stärkung des Eigenkapitals gut an, hiess es unter Marktbeobachtern.
Dagegen büssten die Roche-Genusscheine (-1,1%) weiter an Wert ein. Die Titel litten gemäss Händlern unter einer Herabstufung durch die UBS auf «Neutral» mit einer Senkung des Kursziels. Die Konkurrenzpapiere von Novartis (+0,2%) hielten sich besser.
Die prozentual grössten Abgaben im SMI/SLI waren bei Petroplus (-4,2%) auszumachen. Allerdings hatten die Titel der Raffineriebetreiberin seit Anfang Dezember 2010 stark zugelegt. Unter grösserem Abgabedruck standen am Dienstag etwa auch noch Richemont (-1,2%), Kühne + Nagel (-1,2%) oder Swatch Group (-1,1%).
Im breiten Markt gewannen Bobst und Lem nach Zahlen um je 2,4%. IMZ (+0,6%) berichtete von einem Rekordgewinn für das zweite Quartal 2010/11.
Mit grösseren Avancen fielen Newron (+8,3%) auf. Das Pharma-Unternehmen erhält vom italienischen Staat 3,7 Mio EUR aus einem Förderprogramm. U-blox (+4,6%) legten nach Produktnews deutlich zu, Komax (+2,0%) nach der Ankündigung der Stärkung der Solarsparte durch eine 51%-Beteiligung an der chinesichen Yingkou Jinchen. (awp/mc/ps)