Clariden Leu: Gewinn sinkt auf 209 Millionen Franken
Clariden-Leu-CEO Hans Nützi.
Zürich – Die Credit-Suisse-Tochter Clariden Leu weist für das Jahr 2010 einen Reingewinn von 209 Mio CHF nach 353 Mio im Vorjahr aus. Der Rückgang sei teilweise auf einen einmaligen Sondereffekt zurückzuführen, teilt die Privatbank am Montag mit. Im Jahr 2009 erhielt Clariden Leu eine Versicherungszahlung in Höhe von 100 Mio CHF.
Ausserdem hätten sich im vergangenen Jahr die regulatorischen Kosten und Investitionen in den Wachstumsmärkten erhöht. Der Nettoertrag blieb mit 1’072 (VJ 1’104) Mio CHF praktisch unverändert, dies trotz des niedrigen Zinsniveaus, eines starken Frankens und geringer Börsenaktivität, schreibt Clariden Leu weiter. Dabei hätten sich die Handelserträge dank der erhöhten Nachfrage nach strukturierten Produkten erneut positiv entwickelt. Die Bank verfüge weiter über eine hohe Ertragskraft und über finanzielle Solidität. Die Cost/Income-Ratio erhöhte sich auf 71 (67)%. Die Profitabilität konnte so im zweiten Halbjahr gesteigert werden. Derweil ging die BIZ-Tier-1-Kernkapitalquote leicht auf 23,9 (24,6)% zurück.
Trendwende bei Nettoneugeld
Beim Nettoneugeld schaffte Clariden Leu im zweiten Halbjahr die Trendwende. Neben Zuflüssen im Asset-Management-Geschäft hätten alle Wachstumsregionen Neugeld beigesteuert. Im Schweizer Heimmarkt wurde 2010 in jedem Quartal an jedem Standort Wachstum erzielt. Per Jahresende lagen die verwalteten Kundenvermögen mit 96 Mrd CHF leicht unter dem Vorjahreswert von 102 Mrd CHF. Clariden Leu schreibt dies in der Hauptsache auf die Abschwächung des US-Dollars und des Euros zum Schweizer Franken zu. Der Neugeldabfluss betrug 0,6 Mrd CHF nach einem Abfluss von 0,5 Mrd im Vorjahr. Positiv habe sich das strukturierte Produktegeschäft entwickelt, so die Mitteilung. Das Volumen erhöhte sich um 67% im Vergleich zum Vorjahr und betrug per Jahresende 4 Mrd CHF.
«Strategie beginnt zu greifen»
«2010 war geprägt durch gezielte Investitionen in unsere Wachstumsmärkte und ein sehr anspruchsvolles regulatorisches Umfeld», wird CEO Hans Nützi zitiert. Die positive Ertrags- und Wachstumsdynamik von Clariden Leu im zweiten Halbjahr zeige aber, dass die Strategie zu greifen beginne und dass die Integrationsarbeit erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Ausgehend von einem starken Heimmarkt werde Clariden Leu im Jahr 2011 die Strategie des gezielten Wachstums in definierten Kernmärkten fortführen und weiterentwickeln. (awp/mc/ps)