Aktienfokus: Emmi trotz guten Zahlen etwas schwächer
Emmi-CEO Urs Riedener.
Zürich – Die Aktien der Emmi AG haben den Handel am Donnerstag zwar etwas höher eröffnet, notieren nach knapp zwei Handelsstunden nun aber etwas im Minus. Die Milchverarbeiterin hat vorbörslich die Umsatzzahlen 2010 veröffentlicht und dabei die Schätzungen der Analysten um gut 1% übertroffen.
Ausserdem wurden die früheren EBIT-Prognosen bzw. die Schätzung für die Gewinnmarge 2010 leicht nach oben geschoben. Die Kommentare der Analysten sind entsprechend positiv. Grund für die heutigen Abgaben dürfte u.a. auch die gute Performance der Aktie von über 60% im vergangenen Jahr sein.
ZKB: Käsebereich im Ausland erfreulich
Die Aktie notiert um 10.45 Uhr bei relativ hohen Volumen um 0,5% tiefer auf dem Stand von 215 CHF, zu Handelsbeginn waren es +0,5%. Der Gesamtmarkt (SPI) büsst mit -0,1% ebenfalls etwas an Terrain ein. Für die ZKB war sowohl die Schweiz mit einer organischen Veränderung von -1,5% als auch das Ausland mit +9,4% besser als erwartet ausgefallen, im Ausland sei dabei vor allem der Käsebereich erfreulich gewesen. Analyst Patrik Schwendimann meint, dass es nach den erneut guten Zahlen, die auf eine nachhaltig verbesserte Margensituation hinweisen würden, es unter Umständen zu einer Erhöhung der Guidance für die Reingewinn-Marge auf 2,5% bis 3,5% oder sogar 3,0% bis 3,5% kommen könnte.
Vontobel: Organisches Wachstum stimmt optimistisch
Das unerwartet starke organische Wachstum im internationalen Geschäft stimme optimistisch, und die letzten Firmenübernahmen würden zum künftigen Erfolg beitragen, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Das Umsatzzahlen-Fondue und insbesondere die leicht gesteigerte Reingewinn-Margenprognose sollte bei den Anlegern für gute Laune sorgen, kommentiert Wegelin wie gewohnt pointiert. Im derzeit widrigen Währungsumfeld sei die Leistung um so bemerkenswerter. Der Milchverarbeitungskonzern verfüge offensichtlich über eine nicht unerhebliche Preismacht (zwei erfolgreiche Preiserhöhungsrunden im 2010), um negative Einflüsse abzufedern, wobei das starke Markenportfolio dabei helfen dürfte.
ZKB bekräftigt «Übergewichten»
Für die Beobachter der St. Galler Privatbank scheint ein neuer Test der 220-CHF-Marke zwar möglich. Starke Kursavancen seien nach der ansprechenden Performance im 2010 und dem Fehlen von weiteren Kurskatalysatoren jedoch kurzfristig nicht zu erwarten. Neue Belebung könnte ein weiterer Expansionsschritt bringen. Weiter positiv für die Aktie ist auch die ZKB gestimmt und sie hat die Titel entsprechend weiter mit «Übergewichten» eingestuft. Die guten Zahlen würden den Kurshöhenflug 2010 rechtfertigen, heisst es. Bei der Bank Vontobel dürfte die erhöhte Gewinnprognose zu einer Aufwärtskorrektur der Schätzungen um 5 bis 10% führen. Angesichts der starken Performance 2010 und der Bewertung mit einem erwarteten P/E 2012 von rund 11x, die dem Niveau der Schweizer Nahrungsmittel- und Getränkehersteller und der europäischen Milchwirtschaft entspreche, hält sie zwar am «Hold»-Rating fest, überprüft jedoch das Kursziel von 205 CHF. (awp/mc/ps/14)