Durchzogenes Jahr für Schweizer Bauern
Die Bilanz stützt sich auf Informationen des Schweizerischen Bauernverbandes. In der Viehhaltung hatten die Schweizer Bauern nichts zu lachen. So wurde auch im Jahr 2010 zuviel Milch produziert, was auf den Preis drückte. Bauern und Industrie gelang es nicht, die Milchmenge zu steuern. Im Parlament ist inzwischen eine Motion hängig, welche verlangt, die staatliche Regulierung wieder einzuführen. Auch mit den Schweinen hatten die Landwirte wenig Glück: Wegen Überproduktion fiel der Preis für Schweinefleisch. Hinzu kam, dass der Beginn des Sommers nass und kühl war – und weniger Würste auf dem Grill landeten. Die Nachfrage wollte bei hohem Angebot und hohen Lagerbeständen nicht in Schwung kommen.
Schweinemarkt komplett übersättigt
is in den Dezember hinein war der Schweinemarkt völlig übersättigt, wie der LID schreibt. Nur durch dauernd günstige Verkaufsangebote und grossflächige Aktionen habe der Schweinemarkt bis Weihnachten abgeräumt werden können. Gut liefen hingegen die Geschäfte mit Schweizer Poulets. Es wurden mehr produziert und auch mehr verkauft. Der Pro-Kopf-Konsum an Geflügelfleisch beträgt fürs Jahr 2010 hochgerechnet 11 Kilogramm und überflügelt das erste Mal das Rindfleisch. Mit Abstand am meisten konsumiert wird aber nach wie vor Schweinefleisch.
Schlechtes Jahr für Gemüsebauern
Gewisse Schwierigkeiten hatten auch die Gemüsebauern. Der nasse und eher kühle Frühsommer führte zu einer geringeren Ernte als im Vorjahr. In der Folge musste zusätzlich Gemüse aus dem Ausland importiert werden. Die Preise lagen allerdings höher als im Vorjahr, dies trotz des verschärften Preisdrucks im Detailhandel. Mit einer kleineren Ernte mussten sich auch die Obstbauern zufrieden geben. Namentlich Birnen konnten weniger geerntet werden als erwartet: Ende Oktober lagen nicht wie gewünscht 11’000 Tonnen, sondern nur 7’000 Tonnen Tafelbirnen an Lager. Die Qualität der Früchte war aber infolge des idealen Herbstwetters ausgezeichnet. (awp/mc/ps/06)