Deutschland: HWWI sieht Risiken für weiteren Aufschwung

Sollte es zu einer Staatsinsolvenz im Euroraum kommen, wäre eine weitere Finanzkrise und weltweite Rezession die Folge. Den politischen Streit um die Ausgabe von gemeinsamen Anleihen aller Euro-Staaten vermag der Wirtschaftsforscher nicht recht nachzuvollziehen. «Ob EU-Garantien für Staaten wie Griechenland oder Irland übernommen werden oder ob die anderen Staaten über gemeinsame Anleihen für deren Schulden garantieren, ist sehr ähnlich, auch wenn es in der Diskussion als etwas sehr verschiedenes dargestellt wird», sagte er. Es sei auch keineswegs ausgemacht, dass solche Eurobonds höher verzinst werden müssten als aktuelle deutsche Staatsanleihen. Das hänge von der Einschätzung der Märkte ab.


BIP-Prognose 2011 bekräftigt
Ohne neue Krise rechnet das HWWI für 2011 mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 2,5 Prozent, nach 3,7 Prozent in diesem Jahr. Der Ausblick entspricht damit früheren HWWI-Prognosen. Erstmals seit Jahren soll auch der private Konsum etwas zur steigenden deutschen Wirtschaftsleistung beitragen. Die Erwerbstätigkeit werde auf neue Höchststände steigen; die Arbeitslosigkeit auf weniger als drei Millionen fallen, die seit langem stagnierenden Reallöhne wieder klettern. «Die Probleme am Arbeitsmarkt sind kleiner geworden, aber wir sind von Vollbeschäftigung noch weit entfernt», sagte Bräuninger. Das sollte auch in der Tarifpolitik berücksichtigt werden. (awp/mc/ps/16)

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