Arbeitslosigkeit bleibt die Hauptsorge der Schweizer

Das sind zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, wie aus der Umfrage zum Sorgenbarometer 2010 hervorgeht. Die Sorgen um die Altersvorsorge haben bei den Befragten um 9 Punkte auf 45% zugenommen. Auf Platz drei folgt das Gesundheitswesen. 41% (2009: 36%) der Schweizer machen sich darüber Gedanken.
Optimistischer fällt die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage aus. Mit Ausnahme der Arbeitslosigkeit sind sämtliche Bedenken rund um die Wirtschaft nicht mehr in den vordersten Rängen vertreten. Die Wirtschafts- und Finanzkrise beschäftigen noch 12 beziehungsweise 13%. Im Jahr zuvor waren es doppelt so viele gewesen.

Einschätzungen fast wieder auf dem Niveau vor der Krise
Die Einschätzung der allgemeinen Wirtschaftslage bewegt sich fast wieder auf dem Niveau vor der Krise: Wesentlich mehr Schweizer (+13%punkte) stufen die Lage im Vergleich zum Vorjahr als stabil ein. Auch die Zukunft wird positiver eingeschätzt. Nur jeder Zehnte (2009: 24%) rechnet mit einer Verschlechterung.
Gestiegen ist die Angst vor Kriminalität und Gewalt. Mit 28% liegt sie über dem Durchschnitt von 15% der Jahre 1996 bis 2006. Die Wahrnehmung ist jedoch stark von der Region abhängig. Die Deutschschweiz macht sich dreimal so viele Gedanken darüber wie die Romandie.

Ausländerintegration/Personenfreizügigkeit vom 8. auf den 5. Platz geklettert
Die Sorge bezüglich Ausländerintegration/Personenfreizügigkeit ist im Barometer vom 8. auf den 5. Platz geklettert. Mit 31% erreicht sie den zweithöchsten Wert seit 1995. Besonders ausgeprägt ist die Sorge bei politisch rechts positionierten Stimmbürgern.

EU-Thematik mit grösstem Sprung
Den grössten Sprung verzeichnete die EU-Thematik: Sie hüpfte von Rang 14 auf Rang 7. Rund ein Viertel der Schweizer (+11 Prozentpunkte) beschäftigen sich wieder damit. Erstmals seit zehn Jahren scheint die EU-Frage wieder drängender geworden zu sein. Auch hier macht sich der Röstigraben bemerkbar. Die Skepsis ist in der Deutschschweiz grösser als in der Romandie.

Vertrauen in massgebliche Institutionen angestiegen
Gestiegen ist auch das Vertrauen in die massgeblichen Institutionen. Am meisten Vertrauen geniessen wie im Vorjahr gewisse Medien. Radio und Fernsehen (76 bzw. 77%) liegen vor Bundesgericht und Polizei (72 bzw. 70%).

Der Sorgenbarometer wird von der Grossbank Credit Suisse publiziert. Das GfS-Forschungsinstitut Bern befragte im Spätsommer 2010 für die Grossbank über 1000 Stimmberechtigte in allen Landesteilen. (awp/mc/gh/12)

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