CH-Verlauf: SMI dank Novartis im Plus – ansonsten vorwiegend negativ
Damit korrigieren Novartis die bis anhin negative Jahresperformance in ein leichtes Plus. Getrübt wird die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten vor allem von der Nachricht, dass die Ratingagentur Moody’s ein weitere Rückstufung der Bonität von Spanien zumindest in Betracht zieht. Moody’s begründete die Prüfung zum einen mit dem hohen Finanzbedarf Spaniens in dem aktuell schwierigen Marktumfeld. Zudem verweist die Agentur auf die Möglichkeit zusätzlicher Belastungen des Staatshaushalts, sollte die Rekapitalisierung der heimischen Banken grösser als erwartet ausfallen. Die Aussagen der US-Notenbank über die weiterhin schwache Konjunkturerholung führen ebenfalls zu Zurückhaltung im Handel.
Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt bis um 12.10 Uhr 0,67% auf 6’589,42 Punkte und der Swiss Performance Index (SPI) 0,55% auf 5’893,7 Punkte. Das Punkteplus im SMI beträgt derzeit rund 50 Zähler, wobei Novartis +80 Punkte und die restlichen Titeln zusammen -30 Punkte ausmachen. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die Gewichtung von Novartis beschnitten ist, legt entsprechend moderate 0,03% auf 1’036,16 Punkte zu.
Novartis (+7,1%) haben die frühen Gewinne bis am Mittag noch einmal stark ausgebaut und weisen derzeit eine für das Papier seltene prozentuale Veränderung aus. Der Pharmakonzern hat sich mit den Minderheitsaktionären der Tochter Alcon geeinigt und kann den Augenheilkonzern nun zu 100% übernehmen und voll integrieren.
Die Einigung wird in Marktkreisen denn auch durchwegs positiv beurteilt. Damit falle die Unsicherheit weg und Novartis könne nun endlich die Integration von Alcon in Angriff nehmen, heisst es etwa. Für die Zukunft dürften damit sämtliche Unstimmigkeiten zwischen den Managements der beiden Gesellschaften ausgeräumt sein und die profitable Alcon werde nicht durch Veränderungen im Management auseinandergerissen, heisst es in einem Kommentar der ZKB.
Dahinter belegen Clariant (+1,9%) und Bâloise (+0,7%) die weiteren Podestplätze. Bâloise hatte am Morgen die bereits angekündigte Umstellung der Berechnungsmethode für die Bewertung des Lebengeschäfts konkretisiert. Leichte Gewinn verzeichnen auch Nobel Biocare (+0,6%), Syngenta (+0,4%) oder Adecco (+0,2%). Für Adecco hat Morgan Stanley das Kursziel auf 62 von 59 CHF erhöht, gleichzeitig aber das Rating «Underweight» bestätigt. Ebenfalls «Underweight» lautet das Rating des Instituts für SGS (-0,6%). Hier wurde das Kursziel auf 1’430 von 1’330 CHF angehoben.
Unter Druck stehen vor allem aber auch verschiedene Finanzwerte, von denen Julius Bär (-2,0%), UBS (-1,7%) und CS (-1,2%) etwas mehr nachgeben als ZFS oder Swiss Re (je -1,0%). Hier belastet vor allem die Nachricht über die mögliche neue Herabstufung der Bonitätseinstufung von Spanien durch Moody’s.
Im breiten Mittelfeld bewegen sich defensive Valoren wie Roche (-0,5%), Nestlé (-0,3%), ABB und Geberit (je -0,2%). Geberit werden dabei von einem Interview von CEO Albert Baehny in der «FuW» kaum bewegt. Baehny bestätigte dabei weitgehend die Aussagen vom November anlässlich der Drittquartalszahlen.
Im breiten Markt ziehen CKW nach guten Jahreszahlen um 1,1% an, wobei erst ein einziger Trade über 100 Aktien zustande gekommen ist. Markant sind die Gewinne von Tornos (+6,1%), welche dabei von zuversichtlichen Aussagen des Grossaktionärs Walter Fust in einem Artikel der «Handelszeitung» gestützt werden. Weitere Industrie-Aktien wie LEM (+3,6%), Uster Technologie (+3,0%) oder Infranor (+2,3%) nach den Zahlen vom Vortag klettern ebenfalls überdurchschnittlich nach oben. (awp/mc/ps/13)