CH-Verlauf: Schwergewichte hieven SMI ins Plus
Angesichts der deutlich ausgedünnten Nachrichtenlage richte sich der Blick auf Konjunkturdaten, sagten Händler. Der bereits publizierte ZEW-Index aus Deutschland konnte kaum Akzente setzen, am Nachmittag folgen die Detailhandelsumsätze und Produzentenpreise aus den USA sowie die Fed-Sitzung am Abend.
Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt bis um 12.10 Uhr 0,13% auf 6’527,32 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt hingegen um 0,04% auf 1’033,40 Zähler. Hier ist der Einfluss der Schwergewichte wegen einer Kappung beschränkt. Der Swiss Performance Index (SPI) zieht wiederum um 0,12% auf 5’851,72 Zähler an.
Gesucht sind am Berichtstag vor allem defensive Werte, die zuletzt für konjunktursensitive Aktien etwas liegengelassen wurden. So stiegen bei den Pharmawerten Roche um 0,2% und Novartis um 0,8%. Die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé verteuern sich um 0,4%.
An der Börse hat die anfängliche Begeisterung für Syngenta (Aktie: -0,1%) wieder nachgelassen. Der Agrochemiekonzern hatte eine Lizenzvereinbarung mit dem Mitbewerber DuPont kommuniziert, der insgesamt Lizenzgebühren von mehr als 400 Mio USD in die Kassen spülen dürfte. Die Vorbehalte des Marktes gegenüber Syngenta gelten Händlern zufolge der Zukunft des umsatzträchtigen, aber umstrittenen Unkrautvertilgers Paraquat. Gemäss NGO’s hat Burkina Faso bei der FAO einen Antrag gestellt, das Mittel auf den Annex der Rotterdam-Konvention zu setzen. Dies hätte Konsequenzen für den globalen Vertrieb des Produkts.
Actelion büssen 0,8% ein. Das Unternehmen will unabhängig bleiben, bekräftigte Jean-Paul Clozel, CEO des in den vergangenen Monaten von Übernahmegerüchten umrankten Biotechkonzerns, in einem Zeitungsinterview. Man sei auch nicht auf der Suche nach einem «weissen Ritter», der eine Mehrheitsbeteiligung übernehmen soll, hiess es.
Im Finanzsektor streben Julius Bär nach einer Hochstufung durch Cheuvreux nach oben: Diese Papiere steigen um 1,7%. UBS (+0,1%) und vor allem die am Vortag starken Credit Suisse (-1,5%) liegen dagegen zurück. Die Versicherer legen eine Verschnaufpause ein: Swiss Re büssen um 0,3%, ZFS um 0,2%, Swiss Life um 0,1% und Bâloise um 0,3% ein.
Analystenkommentare sorgen auch für etwas Bewegung in Einzeltiteln. So hat Barclays den Technologiesektor unter die Lupe genommen und die Abdeckung von Logitech (-1,1% auf 19,26 CHF) mit dem Rating «Underweight» und einem Kursziel von 18 CHF aufgenommen.
Die gewohnt volatilen Transocean verbilligen sich um 0,7% und die Aktien der Luxusgüterkonzerne Richemont (-0,5%) und Swatch (-0,1%) geben einen Teil der in diesem Jahr aufgelaufenen Gewinne ab. Bei einer Jahresperformance von mehr als 60% würden Gewinnmitnahmen nicht erstaunen, sagten Beobachter.
Im breiten Markt fallen Infranor Inter (+4,4%) auf. Die auf Antriebstechnologie spezialisierte Gesellschaft hat Halbjahreszahlen vorgelegt: Das Unternehmen ist wieder in die Gewinnzone vorgestossen. Auf Basis des im ersten Semester erzielten Ergebnisses erhöhte Infranor zudem den Ausblick für das Gesamtjahr.
Panalpina rücken um 4,6% vor, nachdem Goldman Sachs das Kursziel für den Titel erhöht hat. Einige Marktteilnehmer seien mit ihren Baisseengagements auf dem falschen Fuss erwischt worden, ist aus dem Handel zu hören. Goldman Sachs rechnet bei Panalpina mit einer Rückkehr zur alten Stärke und damit verbunden mit einer weiteren Neubewertung durch den Markt. (awp/mc/ps/13)